Otolithen sind kleine Steinchen im Innenohr, die für den Gleichgewichtssinn eine große Rolle spielen. Weil die Otolithen von Ochsenfröschen denen von Menschen ähneln, haben Fachleute der NASA die Reaktion der Frösche auf Schwerelosigkeit untersuchen wollen. Die Tiere an Bord von OFO-1 befanden sich in einem kleinen Kanister, in dem das Wasser auf 15 Grad Celsius gehalten wurde.
Die Gefäße waren an einer Zentrifuge befestigt. So ließ sich bei Bedarf auch in der Schwerelosigkeit ein Schwerereiz auf den Organismus der Tiere ausüben. Elektroden an den Fröschen maßen die Reaktionen auf das An- und Abschalten der Zentrifuge und der Schwerkraft. Im Laufe einiger Tage stellten sich die Tiere immer besser auf die Schwerelosigkeit ein.
Ziel dieser Untersuchungen war, etwas über die tückische Raumkrankheit zu lernen. Sie führt bei manchen Menschen im All zu Schwindel und Erbrechen.
Durch den Ausfall einer Batterie kamen die Ochsenfrösche schon eine Woche nach dem Start ums Leben. Allerdings war ohnehin nicht geplant, die Tiere heil zurück zur Erde zu bringen. OFO-1 ist mitsamt den toten Passagieren im Mai 1971 in der Erdatmosphäre verglüht.
Die fliegenden NASA-Frösche gehören zu den vergessenen "Helden" der tierischen Raumfahrt.