Walter Felsenstein und Bertolt Brecht regten einst an, Entstehungsprozesse ihrer Inszenierungen festzuhalten. Andere Regisseure sollten sich diesen Modellen annähern können. Die Akademie der Künste und der Theaterverband der DDR griffen das auf, ließen Proben und Konzeptionsgespräche protokollieren. Materialreiche Dokumentationen entstanden, bald auch über die Arbeit anderer Theater und Regisseure.
1994 wurde diese Sammlung in das Archiv Darstellende Kunst der Akademie der Künste übernommen – und seitdem weitergeführt. Theaterpraktiker, neuerdings vor allem die Probenforschung haben dafür Bedarf. Die Auswahl der Regisseure und Inszenierungen ist im Laufe von 50 Jahren zu einem Who-is-who des deutschsprachigen Sprech- und Musik-Theaters geworden.
Theaterdokumentationen sind ein vielseitig nutzbarer zeit- und kulturhistorischer Fundus, mit dem versucht wird, die flüchtigste aller Künste in Momentaufnahmen festzuhalten. Autorin Irene Constantin erkundet, wie solche Dokumentation entstehen, fragt, was sie erzählen und wie die Zukunft des Dokumentierens aussehen wird.