Archiv

50. Todestag Che Guevara
Was vom Mythos übrig blieb

Märtyrer, Erlöser, Revolutions-Ikone: Che Guevara gilt als Popstar unter den Guerilleros. Seine Idee, den Sozialismus in die Welt zu exportieren, bezahlte er vor 50 Jahren in Bolivien mit dem Leben. Dort wird sein Andenken zwar hochgehalten - doch für linksrevolutionäre Romantik haben nicht alle etwas übrig.

Von Anne Herrberg |
    Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
    Boliviens Militärregime wollte eigentlich, dass dieser argentinische Guerillero, der die Weltrevolution anzetteln wollte, so schnell wie möglich in Vergessenheit geriet. Das ging bekanntermaßen schief. (picture alliance/dpa/Ralf Hirschberger)
    "Heute beginnt eine neue Etappe!"
    "November"
    "Zweieinviertel Stunden bahnten wir uns durch wildes Dickicht bergabwärts."
    "Dezember"
    "Mein Asthma macht mir schwer zu schaffen."
    "Januar. Februar"
    "Unmöglichkeit der Kontaktaufnahme zu Joaquin und zur Außenwelt."
    "März"
    "Von einer Mobilisierung der Bauern kann keine Rede sein."
    "April"
    "Der Rundfunksender La Cruz del Sur teilt mit, ...
    "Mai"
    … dass die Leiche der Guerillera Tania…
    "Juni"
    … am Ufer des Rio Grande gefunden wurde."
    "Juli"
    "Die Leute sind immer niedergeschlagener."
    "August"
    "Sie sehen das sich ankündigende Ende des Proviants, ...
    "September"
    "… aber nicht das des Weges."
    "Oktober"
    (Atmo: Pistolenschüsse)
    "Als wir Che gefangen nahmen, am Tag bevor er exekutiert wurde, war er krank und gebrechlich, dreckig und mit Lumpen bekleidet und völlig deprimiert. Sein Revolutionsprojekt war gescheitert, seine Geschichte zu Ende. "
    "Kuba wollte Che loswerden"
    Das sagt der Mann, der den wohl berühmtesten Revolutionär und seinen verbliebenen Trupp von 17 Guerilleros zur Strecke brachte: Gary Prado, bolivianischer General italienischer Abstammung. Er leitete vor 50 Jahren die von den USA gestützte 650 Mann starke Anti-Guerilla-Operation. Heute sagt er, der Che kam zum Sterben nach Bolivien.
    "Kuba wollte den Che loswerden, weil er immer nur weiter kämpfen wollte und sich mit allen anlegte. Deswegen haben sie ihn hergeschickt. Dann langsam die Verbindung gekappt. Und die kommunistische Partei hier [hat] ihn auch nicht unterstützt. Dazu war die berühmte Guerilla ein Desaster. Ches militärische Führungskraft - gleich null. Er besaß weder Kenntnisse über die Region noch über die Menschen. Wir hatten hier schon Anfang der 1950er-Jahre eine Revolution mit Landreform. Deswegen schloss sich kein Bauer an. Unser Präsident war sehr populär. Es ging den Menschen gut. Sie lebten in Demokratie."
    Eine staubige Straße und eine Holzhütte, die als Hostel für Che-Touristen dient in La Higuera.
    Eine Staubstraße, zwei Hostels - La Higuera, der Ort der Hinrichtung Guevaras, wartet auf den Che-Tourismus. (Anne Herrberg)
    Das ist die Version von Gary Prado. Es gibt aber auch noch andere. Von Boliviens Wirtschaftsmetropole Santa Cruz im tropisch-schwülen Tiefland geht es in die Sierra. Kokospalmen und Kakaostauden bleiben zurück. Pfefferbäume und Pinien tauchen auf. Sieben Stunden und Dutzende Schlaglöcher sind es bis in die Kreisstadt Vallegrande - von dort noch mal drei weitere über Schotterpisten und nebelverhangene Bergpässe nach La Higuera. Ein gottverlassenes 100-Seelen-Dorf, in das sich kein Tourist verirren würde, wäre es vor 50 Jahren nicht unfreiwillig Schauplatz der Weltgeschichte geworden: als der Ort, an dem Che Guevara getötet wurde.
    "Die Reise auf den Spuren des Che ist keine Butterfahrt, sondern eine Hommage, eine Wiederbegegnung mit ihm - ja, im Grunde ist es wie eine Pilgerfahrt. Es wie die Hadsch nach Mekka. Aber für die Linke, für Revolutionäre und alle, die für einen sozialen Wandel kämpfen."
    Sagt Erlán Garcia. Der 30-Jährige mit stolzem Bauch und skeptischem Blick, er wäre selbst ein glühender Pilger, wenn er nicht bereits in der Region leben würde. Nun führt er Touristen zu den letzten Stationen seines Idols.
    "Wir fahren an den Ort der letzten Schlacht der Guerilla am 8. Oktober 1967. Und das ist auch der Ort, an dem der Mythos des Che beginnt ."
    Von einem Bauern verraten
    Bewaldete Hügel, Mais- und Yucca-Felder, zerklüftete, von kleinen Bächen durchzogene Tälern - ein bereits verwittertes Schild weist den steilen Abstieg in die Quebrada de Yuro: die Schlucht der Schnecken. Sie wurde zur Falle. Das Militär griff von beiden Seiten an, die Guerilla war umzingelt. Eine Gedenksteinplatte in Sternform erinnert heute daran.
    "Ein Bauer hier aus dem Tal hat die Guerilleros an die Soldaten verraten. Die haben hier ja alles besetzt. Er hatte gesehen, wie eine andere Bäuerin ihnen trotz der Gefahr Essen verkaufte: Mais, eine Ziege, ein Schwein. Er hat sie verraten."
    Doña Irma Cañizares sitzt in ihrem Lehmhaus, das sich oben im Weiler La Higuera windschief an den Berghang schmiegt. Vorne betreibt sie einen Gemischtwarenladen, im Hinterhof gackern die Hühner. Gegenüber auf dem Dorfplatz steht eine große Statue: Che Guevara, den rechten Arm zum Kampf erhoben, Zigarre zwischen den Fingern.
    "Am Morgen des 8. Oktober fing die Schießerei an, bis um fünf Uhr abends. Dann brachten sie ihn hier ins Dorf, mit dem zerzausten Bart. Vor lauter Haaren sah man das Gesicht fast nicht; dreckig war er, die Kleidung zerrissen. Sie brachten ihn in die Schule."
    Damals, an jenem 8. Oktober, war sie 20 Jahre jung und arbeitete im Haus des Telegrafisten, in dem die Soldaten Stellung bezogen hatten. Am Morgen des 9. Oktober kam dann der Befehl - direkt vom Präsidenten: "Sag Papa guten Tag", das Codewort für die Hinrichtung. Ausgeführt haben soll sie der Soldat Mario Terán, sagt Erlán Garcia und schreitet ehrfurchtsvoll durch die alte Schule, die damals zwei Klassenzimmer hatte, heute ist es nur noch ein Raum. Die Lehmwände sind gepflastert mit Gedenkkarten, Fahnen, Revolutions-Nippes.
    "Sie töten einen Menschen, soll der Che zum Gefreiten Mario Terán gesagt haben, zeigen sie Haltung und zielen Sie gut. Man sagt, um überhaupt den Mut aufzubringen, hat sich Terán vorher betrunken."
    Durch diese Tür ging ein Mann in die Ewigkeit, steht auf den Holzrahmen gepinselt. Doña Irma legt den Kopf schief und bittet um ein paar Dollar für das Interview. Sie verkauft auch vergilbte Che-Fotos. Nur die T-Shirts und Baskenmützen sind gerade ausgegangen.
    "Damals gab es die Propaganda, dass die Guerilleros die Menschen in den Dörfern misshandelten und die Frauen vergewaltigten. Und danach war es uns verboten, über den Che zu sprechen. Es war gefährlich. Erst nach der Diktatur haben wir erfahren, dass der Che den Armen helfen wollte. Wenn wir das damals gewusst hätten, hätten wir ihn vielleicht unterstützt und wären heute nicht so arm."
    Viel, das ahnt man, hat sich in La Higuera nicht verändert in den letzten 50 Jahren. Der Aufschwung, den man sich vom Revolutions-Tourismus versprach, ist bisher ausgeblieben.
    Feuerzeuge, Notizbücher, Postkarten und zwei rote T-Shirts mit immer dem gleichen Konterfei des südamerikanischen Guerilla-Führer Ernesto "Che" Guevara.
    Vom Revolutions-Tourismus und der Vermarktung ist im bolivianischen Dorf nicht viel angekommen (picture alliance / dpa / Frank May)
    Die beiden Hostels Los Amigos und Haus des Telegrafisten, die beide französischen Aussteigern gehören, haben selten Gäste. Fremdenführer Erlán macht das wütend, auch wenn er natürlich weiß, dass eine Vermarktung eigentlich nicht im Sinne seines Idols gewesen wäre - er kämpft ja selbst mit diesem Dilemma.
    "Wenn der Che noch am Leben wäre, hätte er niemals erlaubt, dass mit seinem Bild Geschäfte gemacht werden. Das Problem ist, wir leben in einer Gesellschaft, die das fordert, und wenn wir den Touristen keinen Service anbieten, machen es andere. Man muss eine soziale Idee damit verbinden."
    Vallegrande legt keinen Wert auf linksrevolutionäre Romantik
    Erlán möchte der Region gerne etwas zurückgeben. Es gibt da nur ein Problem: die Provinzverwaltung und ihren Bürgermeister in Vallegrande. Für linksrevolutionäre Romantik hat der nämlich nichts übrig.
    Vallegrande. Auf dem Markt werden selbst gebackenes Brot, Fruchtsäfte und gefälschte Sportkleidung aus China feilgeboten.
    Im Rathaus knarren die Dielen. Der Bürgermeister Casto Romero Peña sitzt hinter seinem großen Holzschreibtisch, sagt:
    "Wenn Sie durch Vallegrande laufen, werden Sie merken, dass es viele Leute gibt, die mit Ches Ideologie sympathisieren, aber auch Leute, die das nicht tun. Ich persönlich gehöre zur zweiten Gruppe, auch wenn ich anerkenne, dass sich hier Historisches zugetragen hat. Das können wir ja nicht verbergen."
    Die Stadtverwaltung tut allerdings auch wenig, um darauf hinzuweisen. Nur morgens ist das Informationsbüro am Kirchplatz geöffnet, weiterführendes Material, gar Souvenirs findet man dort nicht. Erlán Garcia würde das gern ändern, Tourismus- oder gar Kulturbeauftragter werden. Doch da macht der Bürgermeister natürlich nicht mit.
    "Vallegrande ist nicht auf internationale Touristen vorbereitet. Wir haben kaum ordentliche Restaurants und Hotels, Transport und Straßen sind schlecht. Das ist so, weil die Verwaltung hier seit Jahren in Händen der rechten Opposition ist und keinen Sinn darin sieht, in den Che zu investieren."
    Die Leiche des kubanischen Revolutionärs Ernesto "Che" Guevara wird einen Tag nach seiner Hinrichtung am 9.10.1967 in Valle Grande (Bolivien) zur Schau gestellt. Der am 14.6.1928 in Rosario (Argentinien) geborene Arzt beteiligte sich am Aufbau der Volksbefreiungsarmee des Kubaners Fidel Castro. Nach dem Sieg der Revolutionäre nahm er am 9.2.1959 die kubanische Staatsbürgerschaft an. Guevara war Präsident der kubanischen Nationalbank (1959-1961) und Industrieminister (ab 1961). 1965 brach er mit Fidel Castro und trat am 14.3. von allen Staatsämtern zurück, tauchte unter und ging Ende 1966 als Guerilla-Führer nach Bolivien, wo er am 9.10.1967 erschossen wurde. Für die 68er Generation war er eine der führenden linken Leitfiguren. |
    Am 9. Oktober 1967 wurde der Leichnam Che Guevaras in Vallegrande wie eine Siegestrophäe ausgestellt (A3077_epa_afp)
    Die 60 Kilometer der sogenannten "Ruta del Che" von La Higuera in die Kreisstadt Vallegrande sind bis heute nicht geteert. Es fährt kein öffentliches Verkehrsmittel, ein Taxi kostet mehr als die Busfahrt in die nächste Großstadt. Che Guevara brachten sie damals per Hubschrauber, erinnert sich Susana Okinawa an jenen 9. Oktober vor 50 Jahren, den wohl denkwürdigsten Tag ihrer Dienstzeit als Krankenschwester im örtlichen Hospital Nestor Señor de Malta.
    "Sie brachten ihn um zehn Uhr morgens mit einem Helikopter, festgebunden an einer Kufe. Da war er bereits tot. Er hatte ein Einschussloch in der Brust. Wir wussten nicht, wer er war, aber er schien sehr wichtig zu sein."
    Ihre mittlerweile zittrigen und von dicken Adern durchzogenen Händen oblag es, den Leichnam zu waschen, Formalien gegen die Verwesung zu spritzen und ihn herzurichten - in der Lavanderia, der alten Waschküche im Hinterhof des Krankenhauses.
    Ein Ziegeldach, drei Steinwände, übersäht mit Graffitis und Sprüchen: "Venceremos" steht da, "Wir werden siegen!", "Für immer Comandante" und "Che, I Love You! ". In der Mitte der Waschtisch aus Zement. Er ist heute geschmückt mit Blumen und Kerzen, fast wie ein Altar. Dort lag er, der Guerillero: ausgemergelt, bekleidet nur mit einer Stoffhose, umringt von Militärs. Ligia Morón, damals ein junges Mädchen, war eine der ersten Neugierigen, die kam, um den berühmten Toten zu sehen.
    "Seine Augen, die standen weit offen. Und sie folgten dir durch den ganzen Raum. Wie er da lag, sah er aus wie Jesus Christus. Er war sehr schön und sein Blick sagte uns, sie haben meinen Körper getötet, aber mein Geist ist lebendig geblieben."
    Che, der Märtyrer, der für seine Ideen und Überzeugungen das eigene Leben ließ. Ein Bild für die Unsterblichkeit, es ging um die Welt. Genau das wollte Boliviens Militärregime eigentlich verhindern. So ließen sie den Leichnam verschwinden, hackten ihm vorher noch die Hände ab. Dieser argentinische Guerillero, der von Bolivien aus die Weltrevolution anzetteln, das Land gar in ein zweites Vietnam verwandeln wollte, er sollte so schnell wie möglich in Vergessenheit geraten. Das ging bekanntermaßen schief.
    Mausoleum und Kulturzentrum
    20 Gehminuten vom Zentrum entfernt, dort, wo Che Guevaras Überreste einst in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verscharrt und erst 30 Jahre später wieder exhumiert wurden, dort steht das Mausoleum, in Form einer Kapelle - darin Fotos und Tafeln zum Lebensweg des in Argentinien geborenen Rebellen und Doktor der Medizin, der erst ganz Südamerika bereiste, dann in Kuba an der Seite Fidel Castros die Revolution gewann und seine Idee, den Sozialismus in die Welt zu exportieren, in Bolivien mit dem Leben bezahlte. Kritik an Che, an seinem bewaffneten Kampf, hört man hier nicht. Erlán Garcia sagt:
    "Zu sagen, der Che war gewalttätig und ein Mörder, hat etwas Scheinheiliges. Wir müssen die andere Seite sehen und den historischen Kontext. Heute ist die Zeit der Guerillas vorbei, aber nicht die seiner Ideale. Solange es Ungerechtigkeit gibt, wird es neue Ches geben."
    Direkt neben dem Grabmal: Volksfeststimmung. Der letzte Teil des neuen Kulturzentrums Che Guevara wird eingeweiht mit Bibliothek, Kino, Freilichtbühne und einem großen Park. Bürgermeister Romero Peña muss eine Rede halten.
    Feierlichkeiten zum 50. Todestag
    Er schafft es, dabei den Namen Che Guevara nicht einmal zu erwähnen, dabei profitiert seine Stadt wie nie von der Revolutions-Ikone. Im Vorfeld des 50. Todestages ist viel Geld geflossen. Aus Kuba, das zudem alle historischen Schauplätze auf Vordermann gebracht hat, und aus La Paz von der Regierung des linken Präsidenten und bekennenden Che-Fans Evo Morales.
    "Dank dieser zehn Jahre Evo haben wir Infrastruktur, haben wir dieses riesige Colegio dort, die Universität mit ihrer Lehrerausbildung. Dann alle Schulen haben einen überdachten Sportplatz. Und deshalb habe ich also mehr Hoffnung, dass man über die Sympathisanten vom Che die Welt verbessern kann, als leider Gottes mit unserer Kirche."
    Erklärt Padre Anastacio, der eigentlich Erwin Kohmann heißt und im Schwarzwald geboren wurde, bevor er in den 60er-Jahren nach Südamerika kam, die himmelschreiende soziale Ungerechtigkeit kennenlernte und die Befreiungstheologie für sich entdeckte. Er war es, der vor 20 Jahren das erste Internationale Che-Guevara-Treffen in Vallegrande organisierte, gemeinsam mit Alt-Guerillero Chato Peredo, Bruder zweier Mitstreiter des Che.
    "Viele haben gedacht, ja ja, die 68er, die kommen jetzt alle aus Europa, den 68ern, denen geht es allen gut, die bezahlen uns das Festival. Doch nichts, kein 68er ist gekommen: Chilenen, Argentinier, von ganz Südamerika und alle ohne Geld. Das Festival war praktisch immer gratis, da kam nicht viel rein."
    Das soll jetzt, zum 50-Jährigen, anders werden. Präsident Evo Morales hat die Feierlichkeiten zur Chefsache erklärt, die ganze Linke Lateinamerikas ist eingeladen, von Raul Castro bis zu Brasiliens Ex-Präsident Lula da Silva. Es wird ein Konzert des Argentiniers Leon Gieco geben und diesmal auch Dixi-Klos.
    Ex-General Gary Prado vor einer Wand mit persönlichen Fotos aus seiner Vergangenheit.
    Ex-General Gary Prado nahm Che Guevara in Bolivien fest. Er will für das Anti-Guerilla-Kommando von damals ein Denkmal errichten. (Anne Herrberg)
    Auch sieben Autostunden entfernt, in der Wirtschaftsmetropole Santa Cruz laufen die Vorbereitungen. General Gary Prado arbeitet an der vierten Auflage seines Bestsellers "Wie ich den Che gefangen nahm" und will außerdem ein Denkmal errichten für das Anti-Guerilla-Kommando von damals.
    Viele sind nicht übrig geblieben: Sechs Politiker oder Generäle starben eines gewaltsamen Todes, darunter Präsident René Barrientos, der bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz ums Leben kam. Todesschütze Mario Terán lebt isoliert. Es heißt, er sei dem Alkohol verfallen. Und das Gros der wehrpflichtigen Fußsoldaten schlägt sich heute mit Gelegenheitsjobs durch. Die Linke Regierung von Evo Morales verweigert ihnen eine Pension.
    Ist das der Fluch des Che Guevara? Unsinn, sagt Gary Prado. Er kommt kopfschüttelnd hinter seinem Schreibtisch hervor gefahren - im Rollstuhl. Vor einigen Jahren schoss er sich beim Reinigen der eigenen Waffe ins Rückgrat und ist seitdem querschnittsgelähmt.