Am Strand von Waikiki auf Hawaii, wo einst, in vorkolonialer Zeit, nur Königinnen auf den Wellen reiten durften, fing alles an. Hier, im Süden der Hauptstadt Honolulu, wuchs Duke Kahanamoku auf. Der Mann, der Wellenreiten von Hawaii aus auf zahlreichen Reisen in der Welt bekannt machte, gilt heute als Pate des modernen Surfens.
Wo nur Königinnen auf Wellen reiten durften
Bereits der englische Entdecker James Cook war fasziniert, als er einen Einheimischen auf einem Stück Holz über das Wasser gleiten sah. Sein Schiffsarzt notierte 1778 über die Jahrhunderte alte Lieblingsbeschäftigung der Polynesier in seinem Tagebuch:
"Ich konnte nicht umhin, festzustellen, dass dieser Mann das absolut höchste Vergnügen dabei empfand, während er so schnell und sanft vom Meer angetrieben wurde."
"Ich konnte nicht umhin, festzustellen, dass dieser Mann das absolut höchste Vergnügen dabei empfand, während er so schnell und sanft vom Meer angetrieben wurde."
Missionare verdammten Surfen als sündigen Müßiggang
Doch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wusste außerhalb Hawaiis kaum jemand etwas von diesem seltsamen Sport. Weiße Missionare, die Anfang des 19. Jahrhunderts nach Hawaii gekommen waren, hatten Surfen, das auf den Inseln einst als Disziplin der polynesischen Könige gepflegt wurde, noch als sündigen Müßiggang verdammt.
Erst Duke Kahanamoku, 1890 als Sohn eines Polizisten in Honolulu geboren, macht den traditionellen Sport populär. Schon als Kind stürzt sich das älteste von neun Geschwistern mit seinem fünf Meter langen und 50 Kilo schweren Holzbrett aus Zuckerkiefer in die Fluten des Pazifiks. Stundenlang verbringt er im Wasser, um nichts anderes zu tun, als auf die richtige Welle zu warten.
Nachdem er die Schule ohne Abschluss verlässt, macht er sich aber zunächst einen Namen als Schwimmer. Als 21-Jähriger verbessert der 1,85 Meter große Modellathlet 1911 im Hafenbecken von Honolulu den Weltrekord über 100-Yards-Freistil um sagenhafte viereinhalb Sekunden.
"Mich hat immer beides fasziniert, Schwimmen und Surfen. Aber Surfen bedeutet mir viel mehr. Der größte Kick in meinem Leben ist, auf einem dieser schweren und langen Bretter eine große Welle zu reiten."
"Mich hat immer beides fasziniert, Schwimmen und Surfen. Aber Surfen bedeutet mir viel mehr. Der größte Kick in meinem Leben ist, auf einem dieser schweren und langen Bretter eine große Welle zu reiten."
Erst Johnny Weissmüller schlägt Kahanamoku
Doch zunächst sahnt Duke Kahanamoku in vielen Schwimmwettbewerben bei Olympischen Spielen zahlreiche Medaillen ab. 1924 muss sich der gutaussehende Hawaiianer in Paris auf seiner Paradestrecke über 100-Meter-Freistil nur dem späteren Tarzan-Darsteller Johnny Weissmüller geschlagen geben.
Im Gegensatz zu Weissmüller wird der dunkelhäutige Polynesier, der später auch eine Zeit lang als Rettungsschwimmer im Auftrag des Roten Kreuzes durch die USA reist, nach seiner Schwimmkarriere in Hollywood an der Seite von John Wayne oder Jack Lemmon nur in kleinen Nebenrollen besetzt.
"Duke Kuhanamoku, world famous champion Olympic Swimmer,… tonight: This is your life." (Applaus)
Dann sorgt Duke Kahanamoku mit einer Heldentat, die ihn in den USA unsterblich macht, für die Wende in seinem Leben: am 14. Juni 1925, vor Corona del Mar in Kalifornien surfend, rettet er acht Fischern, die mit ihrem Boot in der starken Brandung gekentert waren, das Leben, woran sich ein Augenzeuge Jahrzehnte später in einer Fernsehshow erinnerte.
"Die Wellen waren so hoch, dass es praktisch unmöglich war, die Leute in der Brandung zu erreichen. Drei Mal ist er hinaus zum Wrack, um Überlebende zurück zur Küste zu bringen."
"Duke Kuhanamoku, world famous champion Olympic Swimmer,… tonight: This is your life." (Applaus)
Dann sorgt Duke Kahanamoku mit einer Heldentat, die ihn in den USA unsterblich macht, für die Wende in seinem Leben: am 14. Juni 1925, vor Corona del Mar in Kalifornien surfend, rettet er acht Fischern, die mit ihrem Boot in der starken Brandung gekentert waren, das Leben, woran sich ein Augenzeuge Jahrzehnte später in einer Fernsehshow erinnerte.
"Die Wellen waren so hoch, dass es praktisch unmöglich war, die Leute in der Brandung zu erreichen. Drei Mal ist er hinaus zum Wrack, um Überlebende zurück zur Küste zu bringen."
Kahanamoku wirbt in der ganzen Welt
1934 wird Duke Kahanamoku zum Sheriff von Honululu ernannt und 13 Mal wiedergewählt. Als Hawaii 1959 zum 50. Bundesstaat der USA wird, ernennt ihn die Inselregierung zum offiziellen Botschafter. Jetzt darf der alte Surfstar durch die Welt reisen und für seinen Sport werben. In Australien und Neuseeland, wo Surfen inzwischen Volkssport geworden ist, wird er überall, wo er auftaucht, bejubelt.
Bei den ersten US-Westküsten-Surfmeisterschaften im Spätsommer 1963 wird der Duke von jungen Surfern wie ein Popstar gefeiert. Am 22. Januar 1968 stirbt Duke Kahanamoku im Alter von 77 Jahren auf dem Parkplatz des Waikiki Yacht Clubs in seiner Geburtsstadt Honolulu an einem Herzinfarkt.