Sein erstes Buch wurde gleich ein Welterfolg: 1928 erscheint Erich Maria Remarques Anti-Kriegsroman "Im Westen nichts Neues". Auch ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod sorgt der Schriftsteller noch für Rekordzahlen: 60 bis 80 Millionen Exemplare seiner Werke sollen nach Schätzungen weltweit verkauft worden sein. In allen Romanen nimmt Remarque eine humanistische Position ein, sagte Thomas Schneider, Leiter des Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum in Osnabrück, dem Dlf:
"Remarque gilt weltweit als ein sehr glaubwürdiger Vertreter eines Humanismus, der sich konzentriert auf das Schicksal des einzelnen Menschen in Konfliktsituationen." Dazu gehörten Krieg, aber auch Migration oder ökonomische Krisen.
Remarques Aussagen besitzen Gültigkeit
Remarque werde nicht mehr als historischer Autor betrachtet, der dem 20. Jahrhundert verhaftet ist, so der Literaturwissenschaftler Schneider. Seine Inhalte und seine Aussagen besäßen für viele Menschen in der Gegenwart Gültigkeit.
Was geschieht mit Menschen, die mit Krieg konfrontiert werden? Was passiert nach Ende des Konflikts mit diesen Menschen? Das sind Fragen, die bis heute aktuell sind, sagte Thomas Schneider:
"So traurig das klingt, aber es gibt auch in den heutigen Schulklassen in Deutschland sehr viele Schülerinnen und Schüler, die genau diese Erfahrungen gemacht haben, wenn sie beispielsweise aus Syrien gekommen sind oder aus Afghanistan, die dann im Klassenverbund verdeutlichen können, dass Remarques Inhalte leider nichts an ihrer Aktualität verloren haben."