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500 Jahre Dresdner Münzkabinett
Zahlungsmittel und Propaganda-Instrument

Miete, Zugtickets, sogar das Brötchen - fast alles können wir heute mit Karte bezahlen. Dennoch bleibt das Bargeld ein wichtiges Zeugnis unserer Kulturgeschichte. So waren Münzen für die römischen Kaiser etwa auch Propaganda-Mittel, erklärte der Direktor des Dresdner Münzkabinetts, Rainer Grund, im Dlf.

Rainer Grund im Gespräch mit Michael Köhler |
Das Residenzschloss Dresden zählte einst zu den prächtigsten und den bedeutendsten Schlossbauten der Renaissance in Deutschland. Seit 1485 war Dresden ständige Residenz sächsischer Kurfürsten und Könige. Die entscheidende, architektonische Prägung des Dresdner Residenzschlosses erfolgte zwischen 1548 und 1556. Es ist, über Umbau und Modernisierung im 20. Jahrhundert hinaus, noch heute eine Burg der Hochrenaissance. Das Residenzschloss ist heute Ursprungsort und Zentrum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist im Herzen der Altstadt. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Residenzschloss als žResidenz der Kunst und Wissenschaftœ wieder aufgebaut. Zuerst kehrten das Münzkabinett und das Kupferstich-Kabinett in das Schloss zurück.
Das Dresdner Residenzschloss beherbergt auch das Münzkabinett (imago stock&people)
Das Dresdner Münzkabinett ist eine der größten numismatischen Sammlungen Deutschlands. Sie geht auf Herzog Georg den Bärtigen zurück, der Anfang des 16. Jahrhunderts regierte. Die Sonderausstellung "Fünf Jahrhunderte Münzkabinett Dresden" blickt zurück auf die Geschichte dieser Sammlung, die Objekte aus verschiedenen Ländern versammelt und alle Zeiten abdeckt - von der Erfindung der Münze im 7. Jahrhundert vor Christus bis heute.
Herrscher setzten sich mit Münzen ein Denkmal
Rainer Grund, Direktor des Münzkabinetts, erläuterte im Deutschlandfunk das Bildprogramm und die vielfältige Nutzung der Münze, die in früheren Jahrhunderten weit mehr war als nur ein Zahlungsmittel. In der griechischen Antike zeigten Münzen vor allem Götter, Pflanzen oder Tiere, so Grund. Für die römischen Kaiser waren sie dann auch Propaganda-Instrument: "Man kann das wie Flugblätter der damaligen Zeit verstehen, bis zum letzten Winkel des römischen Reiches ist die Propaganda mittels der Münze gedrungen." Auch nutzten Herrscher die Münze, um sich selbst ein Denkmal zu setzen - denn nicht jeder durfte Münzen prägen, dieses Privileg war den weltlichen und geistlichen Herrschern vorbehalten, die so die Geschichte beeinflussen konnten.