Lediglich der Klimawandel und weitere Spannungen zwischen Europa und Russland wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine machten den Befragten mehr Angst, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Studie mit dem Titel "Welchen Nachrichten kann man noch trauen?" zeigt, dass sich die Sorge vor Falschnachrichten durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Der Soziologe und Co-Autor Roose sagte dem RND, der größere Teil der Befragten sorge sich wegen Verschwörungsmythen oder gezielter Desinformation. Eine kleinere Gruppe halte Nachrichten "etablierter Medien" für von "den Mächtigen gesteuerte Fake News".
Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist gesunken
Der Anteil der Menschen, die der politischen Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien vertrauen, ist der Studie zufolge in den vergangenen drei Jahren von 78 Prozent auf 70 Prozent gesunken. Im Westen hielten 70 Prozent der Menschen politische Nachrichten der Öffentlich-Rechtlichen für glaubwürdig, in Ostdeutschland seien es 58 Prozent.
Auffällig ist, dass vor allem jüngere Menschen zwischen 16 und 25 Jahren den Öffentlich-Rechtlichen vertrauen. Das niedrigste Vertrauen zeigen die 46- bis 55-Jährigen, heißt es in der Studie. Große Unterschiede zeigen sich auch je nach Parteipräferenz: Von den Grünenwählern halten 96 Prozent die Öffentlich-Rechtlichen für glaubwürdig. Bei den Wählern der AfD sind es nur 16 Prozent.
Nach Rooses Ansicht sind sowohl die Desinformation als auch das zunehmende Misstrauen gegenüber den etablierten Medien problematisch für die Gesellschaft. „Demokratien leben davon, dass man sich einigt, was Fakten sind und was nicht." Andernfalls könne keine fruchtbare Debatte stattfinden.
Den Angaben zufolge ließ die Konrad-Adenauer-Stiftung in repräsentativen Umfragen unter anderem das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Oktober bis Januar insgesamt gut 4.200 Personen befragen.