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65 Jahre Deutsche Welle
Deutschlands Stimme in der Welt

"Geehrte und liebe Zuhörerinnen und Zuhörer im fernen Lande" – mit diesen Worte des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss begann am 3. Mai 1953 der Sendebetrieb der Deutschen Welle. Als Auslandssender bietet "die Welle" heute Angebote in 30 Sprachen – es dominiert das englische Programm.

    Satellitenschüsseln auf dem Dach der Deutschen Welle in Bonn.
    Die Deutsche Welle sendet weltweit als Deutscher Auslandsrundfunk. (dpa/Sascha Steinach)
    Es gibt kaum weiße Flecken auf der Landkarte, an denen keine Angebote der Deutschen Welle verfügbar sind. Ob per Radioübertragung, als TV-Kanal oder im Internet – auf Deutsch und in 30 weiteren Sprachen wird gesendet. So erreicht die DW nach eigenen Angaben wöchentlich mehr als 160 Millionen Menschen weltweit.
    Während sich das Programm ursprünglich vor allem an deutschsprachige oder an Deutschland interessierte Menschen im Ausland richtete, positioniert sich vor allem DW TV heute als internationaler Nachrichtensender. Doch auch die Förderung von demokratischen Werten spielt eine Rolle.
    Rechtsstaat verständlich machen
    Die Aufgaben und Ziele des Deutschen Auslandssenders sind im DW-Gesetz geregelt, darin heißt es in §4: "Die Angebote der Deutschen Welle sollen Deutschland als europäisch gewachsene Kulturnation und freiheitlich verfassten demokratischen Rechtsstaat verständlich machen. Sie sollen deutschen und anderen Sichtweisen zu wesentlichen Themen vor allem der Politik, Kultur und Wirtschaft sowohl in Europa wie in anderen Kontinenten ein Forum geben mit dem Ziel, das Verständnis und den Austausch der Kulturen und Völker zu fördern. Die Deutsche Welle fördert dabei insbesondere die deutsche Sprache."
    Bei der journalistischen Arbeit sollen "weltweite Ereignisse und Entwicklungen aus europäischer Perspektive" dargestellt werden. Diesen gesetzlichen Auftrag erfüllen die Mitarbeiter der Deutschen Welle zum Beispiel mit einem 24-stündigen TV-Programm auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Arabisch. In der Zentrale der Deutschen Welle in Bonn und am Standort Berlin arbeiten dafür insgesamt rund 3.000 festangestellte und freie Mitarbeiter aus insgesamt 60 Nationen. Für die journalistische Arbeit ist seit März 2017 Ines Pohl als Chefredakteurin zuständig.
    Aus Steuermitteln finanziert
    Finanziert wird die Arbeit der Deutsche Welle aus Steuergeldern. Damit unterscheidet sich der Sender von den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD, ZDF und Deutschladradio, deren Einnahmen vor allem aus der Rundfunkabgabe kommen.
    Zum Verständnis der Deutschen Welle gehört auch die Qualifizierung von Journalisten aus aller Welt. In der DW Akademie werden regelmäßig Kurse und interkulturelles Medientraining angeboten. "Wir fördern die Entwicklung freier, transparenter Mediensysteme, journalistische Qualität und Medienkompetenz", heißt es.
    65 Jahre Deutsche Welle
    1953 - Programm-Start der Deutschen Welle
    Am 3. Mai 1953 beginnt das Kurzwellen-Programm der Deutschen Welle als Teil der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland. Die Verantwortung hat zunächst der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR), später der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in Köln.
    1954 - Start der Fremdsprachen-Programme
    Im Oktober 1954 starten die ersten fremdsprachigen Hörfunk-Programme der Deutschen Welle: Zunächst je fünf Minuten Nachrichten auf Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch.
    1960 - Gründung als eigenständige Rundfunkanstalt
    Die Deutsche Welle wird am 29. November eine eigenständige Rundfunkanstalt. Erster Intendant wird ab 1961 Hans Otto Wesemann.
    1963 - Start des Fernsehprogramms
    Im Januar 1963 verschickt die DW erstmals auch Filmkopien. Erstes Empfängerland ist Sudan.
    1985 - Ausstrahlung eigener TV-Programme
    Die Deutsche Welle sendet eigene Fernsehprogramme – zunächst vorwiegend für Nordamerika.
    1992 - Beginn des Satellitenfernsehens
    Am 1. April startet die DW in Berlin ein tagesaktuelles Auslandsfernsehen.
    1994 - Beginn der Online-Berichterstattung
    Am 1. September 1994 geht die Deutsche Welle mit einem Informationsangebot ins Internet – als erste öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in Deutschland.
    2011 - Ende des deutschen Kurzwellen-Programms
    Am 30. Oktober 2011 beendet die Deutsche Welle die Kurzwellen-Ausstrahlung des Deutschen Programms.
    2013 - Limbourg wird Intendant
    Der Journalist Peter Limbourg wird zum 1. Oktober 2013 als Nachfolger von Erik Bettermann Intendant der Deutschen Welle.