Die nun bereits 65 Jahre währende Regentschaft von Queen Elisabeth II. sei schwer auf einen Nenner zu bringen, findet Kielinger. Von einer Einheit der englischen Gesellschaft unter ihr könne keine Rede sein. Aktuell sei der Zusammenhalt in Großbritannien wieder gefährdet, weil Unsicherheit bestehe, ob die Brexit-Entscheidung richtig gewesen sei. Aber die Langlebigkeit von Elisabeth II. auf dem Thron mache die Königin zu einem Hort der Stabilität und Kontinuität. "Sie vertritt eine Institution, die ein Stück Beruhigung für die Briten ausmacht", so Kielinger. Sie sei darüber hinaus "die einzig intakte Institution".
Nähe und Akzeptanz der britischen Bevölkerung müsse sich die Monarchie gleichwohl immer wieder neu verdienen, betonte Kielinger. Das tue sie durch wohltätige Organisationen. "Eine Monarchie muss nachweisen können, dass sie einer Gesellschaft nützliche Dienste erweist."
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