Sportlicher Erfolg sei wichtig für die Vermarktung, sagte die Radsportlerin Mieke Kröger, aber viel entscheidender sei die persönliche Inszenierung. "Das ist sicherlich nicht meine Stärke", sagte die 24-Jährige. Sie könne die persönliche Inszenierung nur so weit mitgehen, wie es zu ihr passe. "Sonst steht man nicht dahinter. Dann wirkt es auch nicht."
Die 7. Sportkonferenz zum Nachhören
Alle Beiträge zur Sportkonferenz finden Sie als Audios hier:
Die Podiumsdiskussion mit Rainer Koch, Thomas Röhler, Mark Schober, Axel Balkausky und Robert Zitzmann
Das Gespräch mit dem Digitalexperten Kai Pahl
Die Gespräche mit Sebastian Dietz, Mieke Kröger und Jaromir Zachrich
Das Impulsreferat von Moritz Küpper
Die Sportkonferenz als vollständiges Audio
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Die Podiumsdiskussion mit Rainer Koch, Thomas Röhler, Mark Schober, Axel Balkausky und Robert Zitzmann
Das Gespräch mit dem Digitalexperten Kai Pahl
Die Gespräche mit Sebastian Dietz, Mieke Kröger und Jaromir Zachrich
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"Die Agenturen haben keinen Bock auf paralympischen Sport"
"Es geht natürlich um Storys", sagte der Paralympics-Athlet Sebastian Dietz. Aber seine Behinderung sei in der Vermarktung ein großer Nachteil. Er sei dringend auf Hilfe bei der Vermarktung angewiesen, würde hierbei aber gegen Wände laufen. "Ich bin 2012 aus London als Paralympics-Sieger nach Hause gekommen und habe versucht, mit Agenturen zu sprechen. Und die Agenturen haben ganz klar gesagt, dass sie keinen Bock auf paralympischen Sport haben, dass ihnen das zu viel Arbeit und zu wenig Rendite ist."
"Man muss dahinter stehen"
Kröger gab ein Einblick in ihre Aktivitäten um mehr Aufmerksamkeit zu generieren, so sei sie zum Beispiel kürzlich von Köln nach Berlin mit dem Rad gefahren, "das macht mir super viel Spaß." Die Aktion hätte am Ende dann durchaus auch einige Reaktionen auf Instagram nach sich gezogen. Wahrscheinlich aber auch nur, weil sie ein professionelles Team habe, das sie dort unterstütze.
"Nackte Haut zieht immer"
Die sozialen Medien seien zu einer wichtigen Komponente für die Sportler geworden, erklärte Jaromir Zachrich, der in der Volleyball-Bundesliga für die SWD Powervolleys Düren spielt. Aber als Sportler aus kleineren Sportarten hätten sie auch hier ein Problem mit der Reichweite. "Es ist gar nicht so einfach, oben mitzuspielen, wenn man nicht über enorme finanzielle Ressourcen verfügt."
"Einige Sportler versuchen sehr, sehr viel Privates preis zu geben. Nackte Haut zieht immer. Aber dann ist natürlich die Frage, wie weit möchte man gehen", führte er fort.
"Wir werden immer noch nicht gesehen"
In der Diskussion wurde deutlich, wie essentiell die TV-Übertragungen für die Sportarten sind. Bei der Para-WM der Leichtathleten seien in London die Live-Bilder ein paar Wochen vor der Veranstaltung abgewiesen worden, sagte Dietz. "Das ist für uns eine Katastrophe gewesen."
Um mehr TV-Präsenz zu erreichen, ist es für viele Sportarten ein probates Mittel sich an die Bedürfnisse des Fernsehens anzupassen. Viele Sportarten hätten sich Regeländerungen unterzogen. "Es wurde allerdings auch schon sehr viel gemacht", sagte Zachrich, der beispielsweise fernsehtauglicheren Böden im Volleyball ansprach. Da sei die Resonanz der Zuschauer auch positiv. Aber die Massen erreiche man damit immer noch nicht.