Zu Beginn der Show sangen Schauspieler ein Medley mit dem Titel "We Solved It" - wir haben das Problem gelöst. Das war eine Anspielung darauf, dass bei den diesjährigen Emmys mehr nicht-weiße Künstler als je zuvor nominiert waren und die TV-Branche versucht, unter anderem mehr schwarze und asiatische Schauspieler zu besetzen.
Die Show erinnerte aber auch an das diesjährige Emmy-Jubiläum: Es war das 70. Mal, dass die Preise vergeben wurden. Moderator und Comedian Colin Jost:
"Die ersten Emmys wurden 1949 vergeben. Damals war vieles anders: Für eine Gallone Benzin bezahlte man 17 Cent, ein Einfamilienhaus kostete 7.000 Dollar - und wir alle waren uns einig, dass Nazis schlecht sind."
HBO und Netflix gewannen jeweils 23 Auszeichnungen
Zum ersten Mal hatte die Video-on-demand-Plattform Netflix mehr Nominierungen als ein Fernsehsender erhalten. 17 Jahre lang hatte diese Liste der Bezahlsender HBO angeführt. Am Ende ging das Rennen unentschieden aus: HBO und Netflix gewannen jeweils 23 Auszeichnungen. Es gab aber auch Überraschungen. Dem Netflix-Rivalen Amazon ist mit "The Marvelous Mrs. Maisel" eine erfrischende und intelligente Comedy-Serie gelungen, die am Abend fünf Emmys erhielt. In der Serie geht es um eine jüdische Hausfrau und Mutter, die sich Ende der 50er-Jahre in New York als Stand-up-Comedian versucht.
Aber natürlich kamen auch die großen Favoriten zum Zug: allen voran die Fantasy Reihe "Game of Thrones". Sie gewann der Preis als beste Drama-Serie. Bei Netflix gehörte zu den Gewinnern das TV-Drama "The Crown" über das Leben der jungen Königin Elisabeth II.
Appell gegen Hassattacken
Dass aber auch kleinere TV-Networks Chancen auf einen Emmy haben könnte, zeigte der TV-Sender FX mit seinem Doku-Drama um die Ermordung des Modemachers Gianni Versace. Produzent Ryan Murphy: "Die Ermordung Gianni Versaces handelt von vielen Dingen: von Homophobie, von Hass, der sich ungehindert ausbreiten kann. Jedes vierte Mitglied der LGBT-Community in den USA ist Opfer von Hassattacken gewidmet." Ihnen sei diese Auszeichnung gewidmet, aber auch, dass uns allen das bewusst wird und wir strenge Gesetze gegen Hassattacken erhalten.''