Archiv

70. Jahrestag des Kriegsendes
"Berlin ist heute eine geachtete Stadt"

Das Berliner Abgeordnetenhaus hat mit einer Gedenkstunde an das Kriegsende vor 70 Jahren erinnert. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller mahnte dazu, nicht zu vergessen, was geschehen sei und sprach sich für eine Willkommenskultur für Flüchtlinge in Deutschland aus.

    Blick auf einen Linienbus im zerstörten Berlin der Nachkriegszeit (undatiertes Archivbild von 1945).
    Das Kriegsende bedeutete für Berlin Zerstörung, aber gleichzeitig auch schon Neuanfang. (picture alliance / dpa )
    Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 endet der Zweite Weltkrieg. Bereits eine Woche zuvor wurden die Waffen in Berlin niedergelegt. Adolf Hitler hatte sich wenige Tage zuvor im Führerbunker das Leben genommen. 70 Jahre später trafen sich die Spitzen des Berliner Senats und des Abgeordnetenhauses und erinnerten an das Leid, die Zerstörung, aber auch an den Wiederaufbau in der Stadt.
    Berlin hat sich zur "multikulturellen Metropole" entwickelt
    "Vergessen wir nicht, was geschehen ist und stellen wir uns der Verantwortung für eine bessere, gerechtere und friedlichere Welt", sagte Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller, in seiner Rede. Der SPD-Politiker sprach dafür aus, Flüchtlinge in Deutschland willkommen zu heißen und rief eindringlich zu einem friedlichen Zusammenleben auf. Ohne die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus hätte die Stadt nicht die Chance gehabt, sich zu der "vielfältigen, multikulturellen, weltoffenen und wachsenden Metropole" von heute zu entwickeln.
    Steinmeier: besondere Verantwortung Deutschlands
    Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier betonte in seiner Rede die besondere Verantwortung Deutschlands für den Frieden in der Welt. "Gerade wir müssen heute, vielleicht noch mehr als andere, Verantwortung übernehmen für den Erhalt einer friedenserhaltenden Ordnung", sagte er. Es erfülle ihn mit Demut und Dankbarkeit, dass die Deutschen nicht allein seien im Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Die USA, Russland und Polen hätte Deutschland die Hand gereicht. Bundeskanzlerin Merkel sagte in ihrer wöchentlichen Videobotschaft, unter Geschichte gebe es keinen Schlussstrich. Die Deutschen hätten eine besondere Verantwortung "aufmerksam, sensibel und kundig mit dem umzugehen, was wir in der Zeit des Nationalsozialismus angerichtet haben."
    (sima/fun)