Ungerade Taktarten aus Indien oder vom Balkan inspirierten den amerikanischen Musiker ebenso wie aktuelle Pop-Songs. Er schrieb Soundtracks für Filme und ließ sich eine besondere Trompete mit vier statt drei Ventilen bauen. So konnte er auch Zwischentöne spielen, die kleiner waren als die Halbtonschritte abendländischer Musik. Er gehörte außerdem zu den ersten Jazzmusikern, die den Klang ihrer Instrumente mit Echoschleifen und elektronischem Effektgerät erweiterten. All das verwandelte er in mitreißenden Big Band-Jazz, der auch beim jungen Rock-Publikum gut ankam. Da viele seiner Kompositionen und Arrangements als Notenmaterial erhältlich sind, können sie auch von nachwachsenden Generationen gespielt werden. In Europa hält der Posaunist Markus Geiselhart seit 2008 mit seinem Don Ellis Tribute Orchestra diese Musik lebendig. Geiselhart erläutert in dieser Sendung einige Besonderheiten des Don Ellis-Sounds.
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85. Geburtstag von Don Ellis (1934-78)
Big Band zwischen Balkan und Elektronik
Als Don Ellis 1978 im Alter von nur 44 Jahren starb, hinterließ er ein bis heute einzigartiges Werk. Nachdem er schon in verschiedenen Ensembles mit Elementen zeitgenössischer E-Musik und der Musik Indiens experimentiert hatte, gründete er 1966 das Don Ellis Orchestra.