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90. Geburtstag von Karlheinz Stockhausen
Der Komponist und Sirius

Vor 90 Jahren kam Karlheinz Stockhausen zur Welt. Der große Komponist knüpft in seinen Werken immer wieder eine Verbindung zum Kosmos. Besonders auffällig ist dies beim Werk "Sirius".

Von Dirk Lorenzen |
    "Sirius" besteht aus achtkanaliger elektronischer Musik, Klängen von Bassklarinette, Bass und Trompete, Soprangesang und gesprochenen Texten. Es ist eine Science-Fiction-Geschichte im Gewand eines szenischen Musikstücks.
    Zyklus mit Widder, Krebs, Waage, Steinbock
    In der anderthalbstündigen Komposition geht es unter anderem um die Jahreszeiten, die Himmelsrichtungen und Tageszeiten und die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft. Anfangs ist zu hören, wie Raumschiffe vom Sirius landen und die Besatzung die Erdlinge grüßt. Musikalisch greift Stockhausen Teile seines Zyklus "Tierkreis" auf, insbesondere die Passagen Widder, Krebs, Waage und Steinbock.
    Uraufführung bei Planetariumseröffnung
    "Sirius" ist eine Auftragsproduktion für die Bundesregierung zum 200. Geburtstag der USA. Ein erster Teil wurde im Juli 1976 bei der Eröffnung des Planetariums im National Air and Space Museum in Washington uraufgeführt. Das Werk soll in einem Planetarium oder im Freien zur Aufführung kommen - mit Raumklang aus acht Lautsprechern unter einem Sternenzelt.
    Himmelsgeschehen in Töne wandeln
    Karlheinz Stockhausen, der wie kein anderer das Himmelsgeschehen in Töne wandeln konnte, ist 2007 im Alter von 79 Jahren gestorben. Seine kosmische Komposition "Sirius" lässt sich immer hören, der himmlische Namensgeber aber nicht immer sehen. In den nächsten Tagen aber taucht er am Morgenhimmel auf.