Zur offiziellen Eröffnung werden neben dem Gastgeber, Bischof Rudolf Voderholzer, auch Bundespräsident Joachim Gauck und der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) erwartet. Beim größten katholischen Laientreffen wollen die Gläubigen bis zum Sonntag über die Zukunft ihrer Kirche diskutieren, die weiter Mitglieder verliert und unter Reformdruck steht.
So werden beim Katholikentag die umstrittenen kirchlichen Themen Sexualethik, das Diakonat der Frau und der Umgang mit Wiederverheirateten diskutiert, die momentan keine Sakramente empfangen dürfen. Aber auch gesellschaftliche Fragen zur sozialen Gerechtigkeit, Hunger in der Welt oder der Umgang mit der Atomenergie werden erörtert.
Diskussion mit Gauck und Merkel
Erwartet werden auch hochrangige Politiker: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt am Freitag an einer Debatte zum Thema Europa teil und Joachim Gauck, ehemals Pfarrer, diskutiert am Donnerstag auf einem Podium über die Frage, wie viel Religion eine säkulare Gesellschaft verträgt.
Große Teile der Regensburger Innenstadt haben sich für das Glaubenstreffen in eine Festmeile verwandelt, berichtet DLF-Korrespondentin Antonia Arnold. Das Spektrum der rund 1.200 Veranstaltungen unter dem Motto "Mit Christus Brücken bauen" reicht von Bibelarbeiten über Foren und Diskussionen bis hin zu Gottesdiensten, Ausstellungen und Konzerten.
Katholikentage verstehen sich als Foren des Gesprächs zwischen Kirche und Gesellschaft, auf denen religiöse und gesellschaftspolitische Fragen erörtert werden. Seit 1950 finden die Katholikentage alle zwei Jahre statt, meist im Wechsel mit dem Deutschen Evangelischen Kirchentag. Den ersten Katholikentag nach dem Fall der Mauer gab es 1990 in Berlin, der erste Ökumenische Kirchentag fand 2003 ebenfalls in Berlin statt.
(pg/dk)