An der Ostküste Mittelamerikas, in der Sargassosee, beginnt das Leben der Aale. Nur dort wurden bisher die jüngsten Aallarven gefunden. Doch ihre Lebensräume, Flüsse wie Rhein und Ruhr, liegen gut 7.000 Kilometer von der Sargassosee entfernt. Um die zu erreichen, brauchen die jungen Larven zwei bis drei Jahre. Erst nach sieben bis zehn Jahren kehren die geschlechtsreifen Aale in die Sargassosee zurück - um einmal in ihrem Leben abzulaichen und dann zu sterben. Doch dieser Hin- Rückweg steckt voller Gefahren, beklagt Stefan Jäger vom Ruhrfischereiverband:
Die Aale, die zum Ablaichen bis zur Ostküste Mittelamerikas schwimmen müssen, müssen auf ihrem Weg dorthin vielfältige Hindernisse passieren, Wasserkraftanlagen mit ihren Turbinen, Wehranlagen, Fischreusen, und sie müssen auch den Kormoranen und Haubentauchern ausweichen. Diese vielfältigen Gefahren führen dazu, dass in den letzten Jahren nur wenig Aalbrut den Rückweg von der Ostküste Amerikas geschafft haben.
Tonnenweise verenden abwandernde Aale in den Turbinen der Wasserkraftwerke. Zwar haben viele der Kraftwerke für die Fischwanderung vorgesehene Fischtreppen gebaut, doch die sind oft sehr unzulänglich, kritisiert Gewässerbiologe Helmut Schuhmacher:
Heute haben wir leider kein größeres Fließgewässer mehr, welches nicht durch Stauhaltung unterbrochen ist, die Aale würden dann aufwärts über eine Fischtreppe wandern, sofern sie den Eingang in die Fischtreppe finden, dazu ist eine Lockströmung notwendig, wenn die Strömung zum Beispiel einer Turbine in dem Stauwerk größer ist, dann schwimmen sie in die Turbine und werden da klein gehexelt.
Bereits die jungen Aale, die sogenannten Glasaale, schaffen kaum mehr den Weg vom Meer in die Flüsse. Denn auf dieser Wanderung werden sie in großen Mengen abgefangen und in Frankreich dann zum Beispiel als Delikatesse in Konservendosen angeboten. Ein Großteil der Glasaale jedoch wird nach Fernost verkauft. Und darin liegt die größte Gefahr für den europäischen Aalbestand. Die Japaner lieben Brataal in Sojasauce und der Heißhunger auf dieses Gericht hat dazu geführt, dass die fernöstliche Aalpopulation erheblich geschrumpft ist. Die Nachfrage wird daher mit europäischen Glasaalen gedeckt:
Die Preise für diese Glasaale sind in den letzten Jahren dramatisch angestiegen, weil neu auf dem Markt die Japaner diese Glasaale kaufen, um sie in der Aquakultur in Japan zu mästen. Für Fänger ist die Versuchung groß, für Glasaale Höchstpreise von 6.000 Mark pro Kilo zu verlangen. Auch in Deutschland werden Glasaale in Farmen zu robusteren Farmaalen herangezüchtet, um dann allerdings von Fischereivereinen und Verbänden in unseren Flüssen und Seen ausgesetzt zu werden. In der Ruhr zum Beispiel werden einmal im Jahr über 1000 Farmaale ausgesetzt. Ohne solche Besatzmaßnahmen wäre der Aal wohl hier längst nicht mehr zu finden, schätzt Stefan Jäger vom Ruhrfischereiverband:
Wenn wir überhaupt keine Aale mehr besetzen würden, dann würde es auch keine laichreifen Fische geben, die in die Sargassosee wandern und insofern muss der Aal durch Besatzmaßnahmen geschützt werden.
An der Ausrottung des Aals, so wird spekuliert, könnte auch ein wurmförmiger Parasit beteiligt sein, der die Schwimmblase der Aale so sehr schädigt, dass sie den kraftraubenden Weg durch den Atlantik bis zur Sargassosee nicht bewältigen können.
Der Europäische Aal ist vom Aussterben bedroht. Sportangler sind daran weniger Schuld. Denn einen Aal an die Angel zu bekommen, ist gar nicht so einfach:
Der Aal verhält sich ja im Wasser ungefähr wie der nächtliche Raubfisch. Ist ja'n Raubfisch, der Aal. Und er ist lichtscheu, er versteckt sich gern, und bei trübem Wasser kommt der auch schon mal an die Angel.
Dieses Jahr hat Heinrich Zeptner vom Fischereiverein Essen noch keinen gefangen.
Die Aale, die zum Ablaichen bis zur Ostküste Mittelamerikas schwimmen müssen, müssen auf ihrem Weg dorthin vielfältige Hindernisse passieren, Wasserkraftanlagen mit ihren Turbinen, Wehranlagen, Fischreusen, und sie müssen auch den Kormoranen und Haubentauchern ausweichen. Diese vielfältigen Gefahren führen dazu, dass in den letzten Jahren nur wenig Aalbrut den Rückweg von der Ostküste Amerikas geschafft haben.
Tonnenweise verenden abwandernde Aale in den Turbinen der Wasserkraftwerke. Zwar haben viele der Kraftwerke für die Fischwanderung vorgesehene Fischtreppen gebaut, doch die sind oft sehr unzulänglich, kritisiert Gewässerbiologe Helmut Schuhmacher:
Heute haben wir leider kein größeres Fließgewässer mehr, welches nicht durch Stauhaltung unterbrochen ist, die Aale würden dann aufwärts über eine Fischtreppe wandern, sofern sie den Eingang in die Fischtreppe finden, dazu ist eine Lockströmung notwendig, wenn die Strömung zum Beispiel einer Turbine in dem Stauwerk größer ist, dann schwimmen sie in die Turbine und werden da klein gehexelt.
Bereits die jungen Aale, die sogenannten Glasaale, schaffen kaum mehr den Weg vom Meer in die Flüsse. Denn auf dieser Wanderung werden sie in großen Mengen abgefangen und in Frankreich dann zum Beispiel als Delikatesse in Konservendosen angeboten. Ein Großteil der Glasaale jedoch wird nach Fernost verkauft. Und darin liegt die größte Gefahr für den europäischen Aalbestand. Die Japaner lieben Brataal in Sojasauce und der Heißhunger auf dieses Gericht hat dazu geführt, dass die fernöstliche Aalpopulation erheblich geschrumpft ist. Die Nachfrage wird daher mit europäischen Glasaalen gedeckt:
Die Preise für diese Glasaale sind in den letzten Jahren dramatisch angestiegen, weil neu auf dem Markt die Japaner diese Glasaale kaufen, um sie in der Aquakultur in Japan zu mästen. Für Fänger ist die Versuchung groß, für Glasaale Höchstpreise von 6.000 Mark pro Kilo zu verlangen. Auch in Deutschland werden Glasaale in Farmen zu robusteren Farmaalen herangezüchtet, um dann allerdings von Fischereivereinen und Verbänden in unseren Flüssen und Seen ausgesetzt zu werden. In der Ruhr zum Beispiel werden einmal im Jahr über 1000 Farmaale ausgesetzt. Ohne solche Besatzmaßnahmen wäre der Aal wohl hier längst nicht mehr zu finden, schätzt Stefan Jäger vom Ruhrfischereiverband:
Wenn wir überhaupt keine Aale mehr besetzen würden, dann würde es auch keine laichreifen Fische geben, die in die Sargassosee wandern und insofern muss der Aal durch Besatzmaßnahmen geschützt werden.
An der Ausrottung des Aals, so wird spekuliert, könnte auch ein wurmförmiger Parasit beteiligt sein, der die Schwimmblase der Aale so sehr schädigt, dass sie den kraftraubenden Weg durch den Atlantik bis zur Sargassosee nicht bewältigen können.
Der Europäische Aal ist vom Aussterben bedroht. Sportangler sind daran weniger Schuld. Denn einen Aal an die Angel zu bekommen, ist gar nicht so einfach:
Der Aal verhält sich ja im Wasser ungefähr wie der nächtliche Raubfisch. Ist ja'n Raubfisch, der Aal. Und er ist lichtscheu, er versteckt sich gern, und bei trübem Wasser kommt der auch schon mal an die Angel.
Dieses Jahr hat Heinrich Zeptner vom Fischereiverein Essen noch keinen gefangen.