1) Wolfgang Amadeus Mozart
aus: Sinfonie Nr. 35 D-dur (Haffner) aus: 1. Satz: Allegro (Anfang)
aus Track <1> von 0'00 bis 2'33
Dauer: 2'33
Orchestra Mozart
Leitung: Claudio Abbado
LC 00113 Archiv Produktion - Deutsche Grammophon / Universal
477 7598
Die beiden europäischen Musikhauptstädte Berlin und Wien sonnten sich an diesem Tag im internationalen Ruhm des Italieners, und seine langjährige Plattenfirma Deutsche Grammophon ehrte ihren Maestro mit Sondereditionen und Neuveröffentlichungen. Diese neuen Aufnahmen mit Mozart-Sinfonien und Mozart-Violinkonzerten sind heute Thema unserer Reihe "Die Neue Platte", und am Mikrofon begrüßt Sie dazu Ludwig Rink.
Wenn die "New York Times" Claudio Abbado als den "angesehensten Dirigenten der Gegenwart" bezeichnet, schwingt darin auch Bewunderung mit für die Vielseitigkeit dieses Musikers. In Mailand als Kind in eine Familie von Musikern geboren, lernt Abbado zunächst Klavier und studiert später in Wien bei dem Dirigenten Hans Swarowsky. Nach dem Gewinn des Mitropoulos- Wettbewerbs in New York wird Leonard Bernstein auf ihn aufmerksam. 1965 dirigiert Abbado erstmals bei den Salzburger Festspielen. Später wird er Musikdirektor der Wiener Staatsoper und der Wiener Philharmoniker, ab 1989 ist er als Nachfolger Karajans Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Doch mit diesem Olymp des klassischen Musikbetriebs, dazu den üblichen weltweiten Gastdirigaten und dem immergleichen Kernrepertoire aus Klassik und Romantik begnügte sich Abbado nicht. Er holte während seiner Jahre an der Mailänder Scala Arbeiter und Studenten in die Oper oder spielte in Fabriken, erweiterte den Spielplan jenseits des Gängigen um Aufregendes von Verdi, Rossini, Mussorgsky oder Schubert, setzte sich immer für die Neue Musik ein, zum Beispiel auch beim von ihm gegründeten Festival "Wien Modern", hob viele Werke von Luigi Nono, Stockhausen, Ligeti, Kurtag und anderen aus der Taufe. In seinen Berliner Jahren entwarf er ambitionierte Konzertzyklen unter Einbeziehung von Literatur und Film mit Themen wie Prometheus, Faust oder Shakespeare, womit er nicht immer nur Zustimmung von Publikum oder Orchester erntete. Als er sich mit fast 70 im Jahre 2002 von diesem Berliner Chefposten verabschiedete, gezeichnet überdies von einer schweren Krebserkrankung, trat er insgesamt etwas kürzer. Doch von einem beschaulichen Pensionärsdasein als Gärtner seines großen Ferienhausgrundstücks auf Sardinien kann dennoch keine Rede sein. Denn seitdem lebt Claudio Abbado vor allem für seine Leidenschaften, für sein ganz spezielles Nachwuchs-Förderprogramm. Fünf Orchester hat er seit 1986 gegründet, vier davon sind als Sprungbrett für Hochbegabte gedacht, wo junge Musiker erste intensive Orchestererfahrungen sammeln können. Das Mahler Chamber Orchestra, eine Initiative aus den Reihen seines Gustav Mahler Jugendorchesters, hat sich längst als international gefragtes Ensemble etabliert und bildet einmal im Jahr den Grundstock des Festival Orchesters Luzern, wo Abbado seit 2003 allsommerlich seine Künstlerfreunde um sich versammelt. Das jüngste Ensemble ist das 2004 entstandene Orchestra Mozart, angesiedelt an der geschichtsträchtigen Accademia Filarmonica von Bologna. Im 18. Jahrhundert stand diese Institution unter der Ägide eines gewissen Padre Martini und war in ganz Europa berühmt. Zu ihren Schülern gehörte 1770 sogar Mozart - das Autograph seiner Aufnahmeprüfung bewahrt man dort heute als historischen Schatz. Die Arbeit mit diesen jungen Ensembles scheint Claudio Abbado neue Kraft zu geben, so dass der "Daily Telegraph" vermeldet: Er ist "einer der wenigen Dirigenten, die im Alter jugendlicher und neugieriger zu werden scheinen, während sein Musizieren zugleich noch mehr an Tiefe gewinnt."
" 2) Wolfgang Amadeus Mozart
aus: Violinkonzert Nr. 3 G-dur, KV 216
aus: 2. Satz, Adagio
Giuliano Carmignola, Violine
Orchestra Mozart
Leitung: Claudio Abbado
LC 00113 Archiv Produktion - Deutsche Grammophon / Universal
477 7371 "
Die Liste der in mehr als 40 Jahren unter Leitung von Claudio Abbado für Schallplatte und CD eingespielten Kompositionen dürfte grob geschätzt mehr als 400 Werke umfassen. Sie beginnt mit B wie Bartok und endet mit X wie Xenakis. Auch Mozart ist dabei, allerdings erstaunlicherweise bis zu dieser neuen CD nur wenige der Sinfonien. Wie man Mozart spielen muss, hat Abbado nach eigener Aussage vor allem bei dem Pianisten Rudolf Serkin gelernt. Dessen Spiel habe damals in den 80er Jahren dem London Symphony Orchestra und ihm als Dirigenten den Weg gewiesen zum richtigen Stil, zur Gleichzeitigkeit von Schlichtheit und Ausdruckstiefe. Später kamen für Abbado die Entdeckungen der neuen kritischen Ausgabe der Werke Mozarts und die Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis hinzu. Ja, beim ersten Hören der jetzt veröffentlichten Aufnahmen der Sinfonien mit dem Orchestra Mozart fühlt man sich, was Tempowahl, Schärfung der dynamischen Kontraste und zupackende Herangehensweise angeht, in der Tat stark an den jungen Harnoncourt erinnert. Das liegt zum Teil vielleicht auch an der Tatsache, dass die Sinfonien allesamt als Konzertmitschnitte aufgenommen wurden: Engagement und Blutdruck des einzelnen Spielers steigen womöglich vor Publikum und erzeugen eine insgesamt höhere Spannung. Abbado gilt in Fachkreisen ohnehin als ein ungemein präsenter Live-Dirigent, dem im Moment der Aufführung die Motivation der Musiker meisterhaft gelingt, der weniger auf intensive, detailverliebte Probenarbeit setzt als auf die absolute Konzentration im magischen Moment der Aufführung. Dieses Überspringen des Funkens zwischen Musiker und Publikum funktioniert im Konzertsaal mit Blickkontakt allerdings dann oft besser als beim puren Hören einer Aufzeichnung. So wirken bei den Sinfonien die übermäßig stark hervorgehobenen Unterschiede zwischen laut und leise auf die Dauer ermüdend, und in den leisen, ruhigen Passagen fehlt den Musikern dann manchmal anscheinend doch der letzte Rest an handwerklichen Voraussetzungen, um die nötige Spannung aufzubauen und auch zu halten, abgesehen davon, dass bedingt durch die unterschiedlichen Aufnahmeorte und Aufnahmezeiten in Bologna, Bozen und Ferrara jede Sinfonie ein jeweils völlig anderes Gesamtklangbild erhält. Hier ein Ausschnitt aus dem letzten Satz der Jupiter-Sinfonie: arg derb für meinen Geschmack, viele Feinheiten gehen im allgemeinen Schwung leider ziemlich unter...
" 3) Wolfgang Amadeus Mozart
aus: Sinfonie Nr. 41 (Jupiter)
aus: 4. Satz: molto allegro
Orchestra Mozart
Leitung: Claudio Abbado
LC 00113 Archiv Produktion - Deutsche Grammophon / Universal
477 7598 "
Deutlich besser gefällt mir die zweite Doppel-CD mit den Violinkonzerten. Die Interpretationen wirken ausgereifter und die Möglichkeiten der Studioarbeit führen zu präziseren Ergebnissen, ohne dass die nötige Gesamtspannung nachlässt. Anders als bei den Sinfonien werden die temperamentvollen dynamischen Kontraste durch die Aufnahmetechnik nicht noch zusätzlich verstärkt, sondern wirken viel natürlicher und angemessener. Vielleicht ist die hier bessere Klangbalance ja auch teilweise noch instrumentenbedingt, denn nach Angaben der Plattenfirma ist es die erste Aufnahme, bei der das Orchestra Mozart auf historischen Instrumenten spielt. Als Solist wirkt hier Giuliano Carmignola mit schönem Ton, makelloser Intonation, vielen Farbnuancen und einem wahren Feuerwerk an ebenso sinnvollen wie mitreißenden Gestaltungs-Einfällen, die von den jungen Orchestermusikern begierig aufgegriffen und gekontert werden.
Hier kann man voll und ganz verstehen, warum für Abbado die Arbeit mit jugendlich-begeisterten Ensembles wie eine Frischzellenkur wirkt. Er selbst sagte es jüngst im Interview mit einer italienischen Zeitung etwas poetischer: "Als ich ein Kind war, habe ich oft davon geträumt, fliegen zu können. Diesen Traum habe ich mir als Erwachsener erfüllen können, durch die Musik. Mit meinen Orchestern gelingt es mir oft abzuheben, vor allem mit jungen Musikern: Sie haben dieses Vertrauen, können loslassen, mit mir fliegen."
" 4) Wolfgang Amadeus Mozart
aus: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 B-dur:
3. Satz: Presto
Giuliano Carmignola, Violine
Orchestra Mozart
Leitung: Claudio Abbado
LC 00113 Archiv Produktion - Deutsche Grammophon / Universal
477 7371 "
Die Neue Platte - heute im Programm zwei Doppel-CDs der Deutschen Grammophon zum 75. Geburtstag von Claudio Abbado mit Mozart-Sinfonien und Mozart-Violinkonzerten. Zuletzt spielte Giuliano Carmignola das Presto aus dem 1. Violinkonzert B-dur. Im Studio verabschiedet sich Ludwig Rink.
aus: Sinfonie Nr. 35 D-dur (Haffner) aus: 1. Satz: Allegro (Anfang)
aus Track <1> von 0'00 bis 2'33
Dauer: 2'33
Orchestra Mozart
Leitung: Claudio Abbado
LC 00113 Archiv Produktion - Deutsche Grammophon / Universal
477 7598
Die beiden europäischen Musikhauptstädte Berlin und Wien sonnten sich an diesem Tag im internationalen Ruhm des Italieners, und seine langjährige Plattenfirma Deutsche Grammophon ehrte ihren Maestro mit Sondereditionen und Neuveröffentlichungen. Diese neuen Aufnahmen mit Mozart-Sinfonien und Mozart-Violinkonzerten sind heute Thema unserer Reihe "Die Neue Platte", und am Mikrofon begrüßt Sie dazu Ludwig Rink.
Wenn die "New York Times" Claudio Abbado als den "angesehensten Dirigenten der Gegenwart" bezeichnet, schwingt darin auch Bewunderung mit für die Vielseitigkeit dieses Musikers. In Mailand als Kind in eine Familie von Musikern geboren, lernt Abbado zunächst Klavier und studiert später in Wien bei dem Dirigenten Hans Swarowsky. Nach dem Gewinn des Mitropoulos- Wettbewerbs in New York wird Leonard Bernstein auf ihn aufmerksam. 1965 dirigiert Abbado erstmals bei den Salzburger Festspielen. Später wird er Musikdirektor der Wiener Staatsoper und der Wiener Philharmoniker, ab 1989 ist er als Nachfolger Karajans Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Doch mit diesem Olymp des klassischen Musikbetriebs, dazu den üblichen weltweiten Gastdirigaten und dem immergleichen Kernrepertoire aus Klassik und Romantik begnügte sich Abbado nicht. Er holte während seiner Jahre an der Mailänder Scala Arbeiter und Studenten in die Oper oder spielte in Fabriken, erweiterte den Spielplan jenseits des Gängigen um Aufregendes von Verdi, Rossini, Mussorgsky oder Schubert, setzte sich immer für die Neue Musik ein, zum Beispiel auch beim von ihm gegründeten Festival "Wien Modern", hob viele Werke von Luigi Nono, Stockhausen, Ligeti, Kurtag und anderen aus der Taufe. In seinen Berliner Jahren entwarf er ambitionierte Konzertzyklen unter Einbeziehung von Literatur und Film mit Themen wie Prometheus, Faust oder Shakespeare, womit er nicht immer nur Zustimmung von Publikum oder Orchester erntete. Als er sich mit fast 70 im Jahre 2002 von diesem Berliner Chefposten verabschiedete, gezeichnet überdies von einer schweren Krebserkrankung, trat er insgesamt etwas kürzer. Doch von einem beschaulichen Pensionärsdasein als Gärtner seines großen Ferienhausgrundstücks auf Sardinien kann dennoch keine Rede sein. Denn seitdem lebt Claudio Abbado vor allem für seine Leidenschaften, für sein ganz spezielles Nachwuchs-Förderprogramm. Fünf Orchester hat er seit 1986 gegründet, vier davon sind als Sprungbrett für Hochbegabte gedacht, wo junge Musiker erste intensive Orchestererfahrungen sammeln können. Das Mahler Chamber Orchestra, eine Initiative aus den Reihen seines Gustav Mahler Jugendorchesters, hat sich längst als international gefragtes Ensemble etabliert und bildet einmal im Jahr den Grundstock des Festival Orchesters Luzern, wo Abbado seit 2003 allsommerlich seine Künstlerfreunde um sich versammelt. Das jüngste Ensemble ist das 2004 entstandene Orchestra Mozart, angesiedelt an der geschichtsträchtigen Accademia Filarmonica von Bologna. Im 18. Jahrhundert stand diese Institution unter der Ägide eines gewissen Padre Martini und war in ganz Europa berühmt. Zu ihren Schülern gehörte 1770 sogar Mozart - das Autograph seiner Aufnahmeprüfung bewahrt man dort heute als historischen Schatz. Die Arbeit mit diesen jungen Ensembles scheint Claudio Abbado neue Kraft zu geben, so dass der "Daily Telegraph" vermeldet: Er ist "einer der wenigen Dirigenten, die im Alter jugendlicher und neugieriger zu werden scheinen, während sein Musizieren zugleich noch mehr an Tiefe gewinnt."
" 2) Wolfgang Amadeus Mozart
aus: Violinkonzert Nr. 3 G-dur, KV 216
aus: 2. Satz, Adagio
Giuliano Carmignola, Violine
Orchestra Mozart
Leitung: Claudio Abbado
LC 00113 Archiv Produktion - Deutsche Grammophon / Universal
477 7371 "
Die Liste der in mehr als 40 Jahren unter Leitung von Claudio Abbado für Schallplatte und CD eingespielten Kompositionen dürfte grob geschätzt mehr als 400 Werke umfassen. Sie beginnt mit B wie Bartok und endet mit X wie Xenakis. Auch Mozart ist dabei, allerdings erstaunlicherweise bis zu dieser neuen CD nur wenige der Sinfonien. Wie man Mozart spielen muss, hat Abbado nach eigener Aussage vor allem bei dem Pianisten Rudolf Serkin gelernt. Dessen Spiel habe damals in den 80er Jahren dem London Symphony Orchestra und ihm als Dirigenten den Weg gewiesen zum richtigen Stil, zur Gleichzeitigkeit von Schlichtheit und Ausdruckstiefe. Später kamen für Abbado die Entdeckungen der neuen kritischen Ausgabe der Werke Mozarts und die Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis hinzu. Ja, beim ersten Hören der jetzt veröffentlichten Aufnahmen der Sinfonien mit dem Orchestra Mozart fühlt man sich, was Tempowahl, Schärfung der dynamischen Kontraste und zupackende Herangehensweise angeht, in der Tat stark an den jungen Harnoncourt erinnert. Das liegt zum Teil vielleicht auch an der Tatsache, dass die Sinfonien allesamt als Konzertmitschnitte aufgenommen wurden: Engagement und Blutdruck des einzelnen Spielers steigen womöglich vor Publikum und erzeugen eine insgesamt höhere Spannung. Abbado gilt in Fachkreisen ohnehin als ein ungemein präsenter Live-Dirigent, dem im Moment der Aufführung die Motivation der Musiker meisterhaft gelingt, der weniger auf intensive, detailverliebte Probenarbeit setzt als auf die absolute Konzentration im magischen Moment der Aufführung. Dieses Überspringen des Funkens zwischen Musiker und Publikum funktioniert im Konzertsaal mit Blickkontakt allerdings dann oft besser als beim puren Hören einer Aufzeichnung. So wirken bei den Sinfonien die übermäßig stark hervorgehobenen Unterschiede zwischen laut und leise auf die Dauer ermüdend, und in den leisen, ruhigen Passagen fehlt den Musikern dann manchmal anscheinend doch der letzte Rest an handwerklichen Voraussetzungen, um die nötige Spannung aufzubauen und auch zu halten, abgesehen davon, dass bedingt durch die unterschiedlichen Aufnahmeorte und Aufnahmezeiten in Bologna, Bozen und Ferrara jede Sinfonie ein jeweils völlig anderes Gesamtklangbild erhält. Hier ein Ausschnitt aus dem letzten Satz der Jupiter-Sinfonie: arg derb für meinen Geschmack, viele Feinheiten gehen im allgemeinen Schwung leider ziemlich unter...
" 3) Wolfgang Amadeus Mozart
aus: Sinfonie Nr. 41 (Jupiter)
aus: 4. Satz: molto allegro
Orchestra Mozart
Leitung: Claudio Abbado
LC 00113 Archiv Produktion - Deutsche Grammophon / Universal
477 7598 "
Deutlich besser gefällt mir die zweite Doppel-CD mit den Violinkonzerten. Die Interpretationen wirken ausgereifter und die Möglichkeiten der Studioarbeit führen zu präziseren Ergebnissen, ohne dass die nötige Gesamtspannung nachlässt. Anders als bei den Sinfonien werden die temperamentvollen dynamischen Kontraste durch die Aufnahmetechnik nicht noch zusätzlich verstärkt, sondern wirken viel natürlicher und angemessener. Vielleicht ist die hier bessere Klangbalance ja auch teilweise noch instrumentenbedingt, denn nach Angaben der Plattenfirma ist es die erste Aufnahme, bei der das Orchestra Mozart auf historischen Instrumenten spielt. Als Solist wirkt hier Giuliano Carmignola mit schönem Ton, makelloser Intonation, vielen Farbnuancen und einem wahren Feuerwerk an ebenso sinnvollen wie mitreißenden Gestaltungs-Einfällen, die von den jungen Orchestermusikern begierig aufgegriffen und gekontert werden.
Hier kann man voll und ganz verstehen, warum für Abbado die Arbeit mit jugendlich-begeisterten Ensembles wie eine Frischzellenkur wirkt. Er selbst sagte es jüngst im Interview mit einer italienischen Zeitung etwas poetischer: "Als ich ein Kind war, habe ich oft davon geträumt, fliegen zu können. Diesen Traum habe ich mir als Erwachsener erfüllen können, durch die Musik. Mit meinen Orchestern gelingt es mir oft abzuheben, vor allem mit jungen Musikern: Sie haben dieses Vertrauen, können loslassen, mit mir fliegen."
" 4) Wolfgang Amadeus Mozart
aus: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 B-dur:
3. Satz: Presto
Giuliano Carmignola, Violine
Orchestra Mozart
Leitung: Claudio Abbado
LC 00113 Archiv Produktion - Deutsche Grammophon / Universal
477 7371 "
Die Neue Platte - heute im Programm zwei Doppel-CDs der Deutschen Grammophon zum 75. Geburtstag von Claudio Abbado mit Mozart-Sinfonien und Mozart-Violinkonzerten. Zuletzt spielte Giuliano Carmignola das Presto aus dem 1. Violinkonzert B-dur. Im Studio verabschiedet sich Ludwig Rink.