Nach einer Schätzung der Universität Halle-Wittenberg brechen bis zu zwei Drittel aller Studierenden in Deutschland ihre Promotion ab. Allerdings schwanken die Zahlen stark, je nach Uni und Fach. Die Gründe für den Abbruch sind vielfältig: Die Finanzierung ist häufig nicht gesichert, jeder Vierte nennt Probleme bei der Betreuung als Ursache. Zahlen, die Berit Rokne von ihrer Hochschule so nicht kennt. Die Prorektorin der Universität Bergen ist sogar sehr zufrieden:
"Im vergangen Jahr hatten wir 1300 Promotionsstudierende, 230 haben davon ihren Doktor gemacht."
In ganz Norwegen stieg der Zahl der Promotionen im letzten Jahr um ein Viertel. Ein großer Erfolg. Für den vor allem die gute Betreuung der Studierenden verantwortlich ist. Das Promotionsstudium ist in Norwegen genau durchgeplant. Am Anfang der Promotion unterzeichnen Studierende und Betreuer sogar einen Vertrag:
"Er regelt, wie lange du studieren willst. Wie viel Betreuung du erwarten kannst. Und wie häufig und intensiv du Kontakt zu deinen Betreuern haben wirst."
Solche Verträge gibt es nicht nur in Norwegen, sondern auch in Dänemark.
Die Betreuer treffen sich mit den Doktoranden mehrmals im Semester persönlich, E-Mail-Kontakt besteht laufend. Nicht nur der Professor kümmert sich dabei um die Promovierenden. Sondern auch Betreuer von außerhalb der Uni. Zum Beispiel aus der Wirtschaft. Dieses Betreuungsmodell gibt es auch in der Schweiz. Einen Vertrag schließt man hier zwar noch nicht ab. Die Förderung ist aber trotzdem intensiv. Denn zu den sogenannten Betreuungskomitees gehören vier Personen.
Susanne Bachmann, von der Life Science Graduierten-Schule in Zürich:
"Jeder einzelne Student hat sein einzelnes Komitee. Das bedeutet natürlich für die betreuenden Professoren einen ziemlichen Mehraufwand. Weil jeder außer den eigenen Studenten immer noch in Kommissionen von anderen Studenten ist. Aber wir finden, dass das auch Aufgabe der Professoren ist, ihre Doktorierenden zu betreuen!"
Promovierende werden in der Schweiz und Skandinavien in sogenannte Forschungsgruppen integriert. Die sind fächerübergreifend und ähneln Graduiertenschulen. Von denen es auch in Deutschland immer mehr gibt. Ein Erfolgsmodell. Die Erfahrungen in der Schweiz sind jedenfalls sehr ermutigend:
"Leute, die ganz abbrechen und von der Hochschule weggehen, sind sehr selten."
Allerdings sind in der Schweiz auch für Promovierende Studiengebühren üblich. Rund 130 Euro zum Beispiel an der Uni Zürich. Pro Semester. In Norwegen und Dänemark ist das Promotionsstudium kostenlos. In Norwegen bekommt jeder vom Staat sogar ein Forschungsstipendium. Berit Rokne:
"In Norwegen bekommt man das drei bis vier Jahre lang. Man ist dann an der Uni angestellt und man kann damit sein ganzes Promotionsstudium bezahlen. Auch Ausländer bekommen das. Sie zahlen nichts."
Fast schon paradiesische Zustände also, für Promovierende. Aber auch in Dänemark und der Schweiz. Es kostet den Staat einiges. Aber das sei nötig, meint Johnny Laursen von der dänischen Uni Arhus. Denn ohne dieses Betreuungssystem würden die Zahl der Promotionen sofort zurückgehen:
"We couldn't effort not to do it. Because the completion-rate would drop!"
Immer mehr Deutsche studieren an Unis in der Schweiz und Skandinavien. Ob deren Betreuungssystem auch in Deutschland eine Zukunft hat, entscheiden aber letztlich Bund und Länder.
"Im vergangen Jahr hatten wir 1300 Promotionsstudierende, 230 haben davon ihren Doktor gemacht."
In ganz Norwegen stieg der Zahl der Promotionen im letzten Jahr um ein Viertel. Ein großer Erfolg. Für den vor allem die gute Betreuung der Studierenden verantwortlich ist. Das Promotionsstudium ist in Norwegen genau durchgeplant. Am Anfang der Promotion unterzeichnen Studierende und Betreuer sogar einen Vertrag:
"Er regelt, wie lange du studieren willst. Wie viel Betreuung du erwarten kannst. Und wie häufig und intensiv du Kontakt zu deinen Betreuern haben wirst."
Solche Verträge gibt es nicht nur in Norwegen, sondern auch in Dänemark.
Die Betreuer treffen sich mit den Doktoranden mehrmals im Semester persönlich, E-Mail-Kontakt besteht laufend. Nicht nur der Professor kümmert sich dabei um die Promovierenden. Sondern auch Betreuer von außerhalb der Uni. Zum Beispiel aus der Wirtschaft. Dieses Betreuungsmodell gibt es auch in der Schweiz. Einen Vertrag schließt man hier zwar noch nicht ab. Die Förderung ist aber trotzdem intensiv. Denn zu den sogenannten Betreuungskomitees gehören vier Personen.
Susanne Bachmann, von der Life Science Graduierten-Schule in Zürich:
"Jeder einzelne Student hat sein einzelnes Komitee. Das bedeutet natürlich für die betreuenden Professoren einen ziemlichen Mehraufwand. Weil jeder außer den eigenen Studenten immer noch in Kommissionen von anderen Studenten ist. Aber wir finden, dass das auch Aufgabe der Professoren ist, ihre Doktorierenden zu betreuen!"
Promovierende werden in der Schweiz und Skandinavien in sogenannte Forschungsgruppen integriert. Die sind fächerübergreifend und ähneln Graduiertenschulen. Von denen es auch in Deutschland immer mehr gibt. Ein Erfolgsmodell. Die Erfahrungen in der Schweiz sind jedenfalls sehr ermutigend:
"Leute, die ganz abbrechen und von der Hochschule weggehen, sind sehr selten."
Allerdings sind in der Schweiz auch für Promovierende Studiengebühren üblich. Rund 130 Euro zum Beispiel an der Uni Zürich. Pro Semester. In Norwegen und Dänemark ist das Promotionsstudium kostenlos. In Norwegen bekommt jeder vom Staat sogar ein Forschungsstipendium. Berit Rokne:
"In Norwegen bekommt man das drei bis vier Jahre lang. Man ist dann an der Uni angestellt und man kann damit sein ganzes Promotionsstudium bezahlen. Auch Ausländer bekommen das. Sie zahlen nichts."
Fast schon paradiesische Zustände also, für Promovierende. Aber auch in Dänemark und der Schweiz. Es kostet den Staat einiges. Aber das sei nötig, meint Johnny Laursen von der dänischen Uni Arhus. Denn ohne dieses Betreuungssystem würden die Zahl der Promotionen sofort zurückgehen:
"We couldn't effort not to do it. Because the completion-rate would drop!"
Immer mehr Deutsche studieren an Unis in der Schweiz und Skandinavien. Ob deren Betreuungssystem auch in Deutschland eine Zukunft hat, entscheiden aber letztlich Bund und Länder.