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Abgasskandal
Milliardenverluste für VW

Zum ersten Mal seit Jahren verbucht der Volkswagen-Konzern einen Quartalsverlust: Das Minus für das sogenannte operative Ergebnis liegt bei rund 3,5 Milliarden Euro. VW-Chef Matthias Müller versprach, alles daranzusetzen, um das Vertrauen zurückzugewinnen, das durch die Abgasmanipulationen verloren gegangen ist.

    Herbstlaub liegt auf der Motorhaube eines VW-Polo
    Herbstlaub liegt auf der Motorhaube eines VW-Polo (picture-alliance / dpa / Jan Woitas)
    Der Abgas-Skandal hat Volkswagen tief in die roten Zahlen gedrückt. Grund ist nach Angaben des Wolfsburger Konzerns die Rückstellung von 6,7 Milliarden Euro für die Folgen der Affäre. Der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller sagte, damit träten "erste Auswirkungen der derzeitigen Situation klar zu Tage".
    Unterm Stich bezifferte VW den Verlust auf knapp 1,7 Milliarden Euro. Dass das Nachsteuerergebnis nicht noch schlechter ausfiel, liegt in der Besonderheit des China-Geschäftes von Volkswagen. Der Konzern arbeitet dort mit Partnern zusammen. Deshalb werden die Gewinne aus China nur wie eine Art Beteiligung behandelt und tauchen vor Zinsen und Steuern nicht auf.
    Auch Jahresziele werden angepasst
    In der Folge des Quartalsverlustes korrigierte der Autobauer auch seine Ergebnisprognose für 2015 nach unten: Das operative Ergebnis des Konzerns und des Bereichs Pkw werde 2015 deutlich unter dem des Vorjahres liegen.
    Im September hatte der VW-Konzern eingestanden, bei Abgas-Tests auf dem Prüfstand mithilfe einer Software die Ergebnisse für Dieselwagen manipuliert zu haben. Die Software erkennt, wenn ein Auto gerade auf dem Prüfstand getestet wird und schaltet den Motor dann in einen Modus um, in dem er deutlich weniger Stickoxide ausstößt.
    Weltweit geht es um etwa elf Millionen Autos der Konzernmarken VW-, Audi, Seat und Skoda. Allein in Deutschland müssen 2,4 Millionen Diesel in die Werkstatt zurückbeordert werden.
    (jasi/tgs)