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Weltklimakonferenz
Abgeordnete aus USA und EU protestieren gegen Ölmanager als Gipfel-Leiter

Dutzende Abgeordnete des US-Kongresses und des Europäischen Parlaments wehren sich dagegen, dass die nächste Weltklimakonferenz in Dubai vom Spitzenmanager eines Ölkonzerns geleitet wird.

    Sultan Ahmed al-Dschaber, Staatsminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), CEO der staatlichen Abu Dhabi National Oil Co. und designierter COP28-Präsident, spricht in Berlin.
    Sultan Ahmed al-Dschaber (John Macdougall/Afp/Pool/dpa)
    Sultan al-Dschaber dürfe nicht wie bislang geplant Vorsitzender der im November beginnenden Konferenz werden, heißt es nach dpa-Angaben in einem gemeinsamen Brief der Parlamentarier an UNO-Generalsekretär Guterres, US-Präsident Biden und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. Die Abgeordneten, auf europäischer Seite hauptsächlich von den Grünen und der Linken, fordern zudem, den Einfluss der Öl-, Gas- und Kohle-Lobbyisten auf die Klimapolitik generell einzudämmen.
    Al-Dschaber ist Industrieminister des Konferenz-Gastgebers Vereinigte Arabische Emirate, aber auch Chef des staatlichen Ölkonzerns Adnoc. Vor den Abgeordneten hatten bereits Umweltschutzorganisationen vor einem erheblichen Interessenkonflikt des designierten Konferenzleiters gewarnt. Die Emirate zählen zu den zehn größten Ölproduzenten der Welt und wollen ihre Öl- und Gas-Produktion ausbauen.
    Diese Nachricht wurde am 23.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.