Bundestag
Abgeordnete beschließen Antrag zu Antiziganismus

Der Bundestag hat ausdrücklich das Unrecht anerkannt, das Sinti und Roma während der NS-Zeit, aber auch nach 1945 in beiden deutschen Staaten erlitten haben.

15.12.2023
    Das Rednerpult im Deutschen Bundestag
    Im Kampf gegen Antiziganismus hat der Bundestag ausdrücklich das Unrecht anerkannt, das Sinti und Roma erlitten haben (Archivbild). (picture alliance / Flashpic / Jens Krick)
    Ein fraktionsübergreifender Entschließungsantrag wurde mit großer Mehrheit gebilligt. Darin verurteilen die Abgeordneten zudem jede Form von Hassrede gegen Sinti und Roma. Es müsse klar sein, dass Antiziganismus in Deutschland keinen Platz habe, heißt es.
    In dem Antrag wird die Bundesregierung unter anderem aufgefordert, eine Kommission zur Aufarbeitung des begangenen Unrechts einzurichten sowie humanitäre Hilfsprogramme für Überlebende der NS-Verfolgung auszuweiten. Der Antiziganismus-Beauftragte Daimagüler warnte, der Soundtrack, der nach Auschwitz führte, habe nie ganz aufgehört. Allein im vergangenen Jahr habe die zuständige Melde- und Informationsstelle, MIA, bundesweit über 600 Fälle von Diskriminierung, Anfeindung und Gewalt registriert.
    Diese Nachricht wurde am 14.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.