Studie
Abholzung im Amazonasgebiet erhöht Malaria-Risiko

Die massive Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet begünstigt einer Studie zufolge die Ausbreitung von Malaria. Demnach führt die Zunahme der monatlichen Entwaldungsrate um ein Prozent bereits einen Monat später zu einer Steigerung der Malaria-Fälle um durchschnittlich 6,3 Prozent. 

    Abgesägte Baumstämme im Amazonas-Regenwald in Brasilien. Die Stämme liegen gestalpelt auf einer gerodeten Lichtung.
    Abholzung im Amazonas-Regenwald in Brasilien (IMAGO / ingimage / via imago-images.de)
    Das belegt die Auswertung von Daten aus den Jahren 2003 bis 2022 durch ein Forscherteam aus den USA und Brasilien. Der Einfluss der Zerstörung des Regenwaldes auf das Malaria-Risiko variiere zwar von Bundesstaat zu Bundesstaat, schreibt die Forschungsgruppe in der Publikation "Proceedings" der US-amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften. Allerdings legten die Ergebnisse nahe, dass die Abholzung mit einer Erhöhung der Malaria-Fälle einen Monat später im Zusammenhang stehe.
    Grund dafür dürfte sein, dass die in Brasilien hauptsächlich für die Übertragung von Malaria verantwortliche Mücke Nyssorhynchus darlingi nach der Abholzung günstigere Brutbedingungen vorfinde, berichten die Forschenden. Sie bevorzuge Bruthabitate mit sauberem und teilweise von der Sonne beschienenem Wasser, mit Wasservegetation, aber frei von sich zersetzenden organischen Stoffen. In naturbelassenen Wäldern, wo das Licht meist knapp ist, sind die Bedingungen nur selten gegeben.
    Malaria ist eine der weltweit häufigsten Infektionskrankheiten. Der Erreger wird durch Mücken übertragen.
    Diese Nachricht wurde am 22.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.