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Abiturenten
Das passende Studienfach finden

In gut einer Woche, am 15. Juli, endet die Bewerbungsfrist für Studienanfänger. Doch viele Abiturienten wissen noch gar nicht, was sie bei der Auswahl ihres Studienfaches beachten sollten.

Von Dirk Biernoth |
    Eine Schülerin schreibt am 20.05.2015 in einem Klassenzimmer des Gymnasiums in Esslingen (Baden-Württemberg) den Buchstaben R des Wortes Abitur mit einer Kreide nach.
    Abitur - und jetzt? (dpa / Marijan Murat)
    Von fünf Abiturienten wollen Umfragen zufolge an einer Hochschule studieren. Doch nach diesem Wunsch kommt die Frage nach dem Studienfach und diese können die Abiturienten nicht immer eindeutig beantworten. Die 20-jährige Nicole studiert an der Universität Duisburg-Essen Betriebswirtschaftslehre im zweiten Semester. Sie hat das Studium vor allem deswegen gewählt, weil man sich erst später festlegen muss, in welcher Branche man arbeiten möchte:
    "Ich habe mich dafür entschieden, weil ich eigentlich in den Tourismusbereich gehen wollte, war mir aber dann doch relativ unsicher, wie es so nach dem Abitur halt ist, und wollte mir das relativ freihalten. Und deswegen bin ich erst mal Richtung BWL gegangen, um mir alles offenzuhalten."
    Abiturienten können die Studienfachwahl aber auch systematisch angehen. Dafür sollten sie sich zuerst einmal klar darüber werden, welche Stärken und Neigungen sie haben, sagt Studienberaterin Anja Laroche von der Universität Duisburg-Essen. An vielen Universitäten gebe es zum Beispiel die Sommer-Uni, an der Schüler in den Ferien in ein Studienfach hineinschnuppern können.
    "Sicherlich gibt es viele Studieninteressierte, die vorher schauen, wo sind meine Fähigkeiten und Interessen, die dann vorher auch Angebote von der Hochschule nutzen - zum Beispiel unsere Sommeruniversität für Naturwissenschaften und Technik, dann schauen: Okay, wenn ich mich beispielsweise für Mathematik, für Physik interessiere, gerne analytisch arbeite auch, was gibt es da überhaupt für Möglichkeiten in den Ingenieurwissenschaften oder auch in den Naturwissenschaften."
    Robin, der Elektro- und Informationstechnik seit mittlerweile zwei Semestern studiert, hat das Beratungsangebot der Universität genutzt, um sich für das richtige Studienfach zu entscheiden:
    "Ich hatte mich in der Schule schon sehr interessiert allgemein für Physik und Mathe und so was. Und da bin ich schon im Vorfeld in der elften Klasse mal auf die Uni zugegangen, da gibt's ja so einige so ABZ, also Allgemeines Beratungszentrum und bin dann auch weiter vermittelt worden an die Fakultät und habe dann hier auch eine Führung bekommen, da wurde das alles auch schön erklärt, also auch nicht in der großen Gruppe, sondern einzeln und auch sehr persönlich. Also, es war eigentlich ganz einfach."
    Die Schulnoten, sagt Studienberaterin Anja Laroche, sind zwar Anhaltspunkte für die Studienfachwahl, müssen aber nicht immer ausschlaggebend sein. Wenn man sich für ein Thema besonders interessiere, seien die Noten darin eher zweitrangig und könnten auf der Universität ganz anders aussehen. Wenn man sich nicht ganz sicher sei, könne man sich auch im Internet informieren.
    "Zum Beispiel der StudiFinder wurde gerade noch mal neu überarbeitet. Ich glaube, dass das ein gutes Tool ist, um sich einfach mit seinen eigenen Interessen und Stärken und auch Fähigkeiten noch einmal auseinanderzusetzen. Zudem bietet es Recherche-Möglichkeiten für Nordrhein-Westfalen hier. Man kann aber auch überprüfen, ob man den Anforderungen eines Studienganges gewachsen ist. Das sind diese Studi-Checks, die da angeboten werden und dann gibt es noch sogenannte Studi-Kurse. Diese Studi-Kurse damit kann man sich dann darauf vorbereiten auf das Studium."
    Das Angebot ist bundesweit bisher einmalig und eigentlich nur auf Studiengänge für Nordrhein-Westfalen ausgerichtet. Der Selbsttest, der Abiturienten Anhaltspunkte gibt, welcher Studiengang zu ihnen passt, lässt sich aber auch nutzen, wenn man nicht in NRW studieren will. Unter www.studifinder.de wird Abiturienten weitergeholfen. Für Studiengänge in anderen Bundesländern ist auch die Seite www.hochschukompass.de hilfreich. Dort bekommt man zumindest einen Überblick über die Vielzahl der Studienfächer in Deutschland.