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Absagen im Davis Cup
"Es hat am Bodenbelag gelegen"

Das deutsche Davis-Cup-Team spielte gegen Portugal um den Klassenerhalt in der Weltgruppe. Statt Alexander und Mischa Zverev und Philipp Kohlschreiber standen zwei Debütanten im Kader - denn die drei besten deutschen Profis hatten abgesagt. DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard zeigte im Dlf Verständnis für die Absage.

Klaus Eberhard im Gespräch mit Marina Schweizer |
    David-Cup Doppel: Tim Pütz und Jan Lennard Struff während des Spiels gegen Portugal in Aktion.
    Tim Pütz und Jan Struff erkämpften gegen Portugal die 2:1-Führung für Deutschland im Davis-Cup. (imago sportfotodienst)
    Jan-Lennard Struff (27) und Tim Pütz (29) bezwangen Portugal im Doppel mit 3:2 nach Sätzen. Der Sieg sei nach dem 1:1 am Vortag sehr wichtig gewesen, erzählte der Sportdirektor des Deutschen Tennis Bundes, Klaus Eberhard, dem Dlf. "Es war sehr knapp heute, schwierige Bedingungen, wieder ziemlich windig und am Ende waren wir heute der glückliche Sieger."
    Neben Struff und Pütz besteht das deutsche Davis-Cup-Team aus Kapitän Michael Kohlmann sowie Cedrik-Marcel Stebe und Yannick Hanfmann. Die zurzeit besten deutschen Profis Alexander "Sascha" Zverev, Mischa Zverev und Philipp Kohlschreiber hatten dem deutschen Tennisbund abgesagt.
    Reform-Bedarf beim Davis-Cup
    "Wir haben mit allen Dreien gesprochen und in erster Linie hat's am Bodenbelag gelegen", so DTB-Sportdirektor Eberhard. Die Spieler hätten zwischen Hartplatz- und Hallensaison nicht auf Sand spielen wollen. Für Sascha Zverev sei das eine schwere Entscheidung gewesen. "Wir haben eigentlich Verständnis. So ein Weltklasse-Spieler arbeitet sich ganz akribisch einen Jahresaplan aus und dieses Jahr war das Ziel das Masters zu erreichen und da vielleicht erfolgreich zu spielen."
    Deshalb sieht Eberhard Reformbedarf beim Davis-Cup. Der Bodenbelag müsse angepasst werden an die saisonalen Turniere. "Jetzt müsste Hartplatz sein, im Februar müsste Hartplatz sein. Da kann nicht auf Sand oder Rasen gespielt werden."
    Lob teilte Eberhard für den neuen Head of Men's Tennis, Boris Becker, aus. "Boris ist ein sehr guter Berater. Vor allen Dingen mit Cedrik Stebe hat er sehr viel gesprochen, hat ihm sicherlich auch geholfen, dass er sein Match gewonnen hat." Die Kombination aus Becker und Kapitän Michael Kohlmann sei aus seiner Sicht sehr gut. "Boris gibt sich sehr engagiert, ist auf dem Platz dabei, beim Training, ist also die ganze Zeit bei der Mannschaft und das unterstützt, das hilft."