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Abschied vom Opfermythos

Jahrzehntelang präsentierte sich Österreich als erstes Opfer des Nationalsozialismus. Mittlerweile ist die Erkenntnis, dass die Annexion nicht nur erduldet, sondern von vielen auch gewünscht wurde, in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Von Ralf Leonhard |
    "Wir haben, weil wir um keinen Preis, auch in dieser ernsten Stunde nicht, deutsches Blut zu vergießen gesonnen sind, unserer Wehrmacht den Auftrag gegeben, für den Fall, dass der Einmarsch durchgeführt wird, ohne Widerstand sich zurückzuziehen und die Entscheidungen der nächsten Stunden abzuwarten. So verabschiede ich mich in dieser schweren Stunde mit einem deutschen Wort und einem Herzenswunsch: Gott schütze Österreich!"

    Österreichs Bundeskanzler Kurt Schuschnigg gilt als Totengräber der Ersten Republik. Am 11. März 1938 fügte er sich in das scheinbar Unvermeidliche und verkündete, dass dem unmittelbar bevorstehenden Einmarsch deutscher Truppen keinerlei Widerstand entgegenzusetzen sei. Gleichzeitig erklärte er seinen Rücktritt. Dass Reichskanzler Adolf Hitler, bekanntlich gebürtiger Österreicher, entschlossen war, sein Heimatland notfalls mit Waffengewalt ins Deutsche Reich einzugliedern, wusste Schuschnigg längst. Am 12. Februar war er von Hitler auf den Berghof im bayrischen Berchtesgaden zitiert worden. Der Reichskanzler zwang Schuschnigg, den Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart als Innenminister in sein Kabinett aufzunehmen. Die bis dahin in Österreich illegalen Nationalsozialisten sollten volle politische Bewegungsfreiheit bekommen. Deshalb musste auf Hitlers Druck auch Generalstabschef Alfred Jansa, der einen Einmarsch militärisch abwehren wollte, durch den nazifreundlichen Franz Böhme abgelöst werden. Franz-Stephan Parteder von der Kommunistischen Partei in Graz erinnert daran, dass Schuschnigg durchaus Alternativen gehabt hätte. In der Steiermark und in Wien waren zumindest die Kommunisten und Sozialdemokraten entschlossen, ihren Staat zu verteidigen. Einen Staat, der sie in die Illegalität gedrängt hatte.

    "Vertreter der illegalen Gewerkschaften sind in letzter Minute zum Schuschnigg gegangen und haben ihm ein Angebot unterbreitet, dass sie für freie Betätigung der Gewerkschaften und der fortschrittlichen Kräfte also die Unterstützung dieser Volksbefragung, dieser Volksabstimmung, die dann von Hitler durch den Einmarsch verhindert wurde, zugesagt. Aber der hat das nicht annehmen wollen, der Schuschnigg, weil er zu konservativ war. Aber in den letzten Wochen – das ist wirklich belegt durch historische Untersuchungen - in den letzten Wochen vor der Annexion Österreichs hatten auch die Kräfte der Arbeiterbewegung größere Möglichkeit zu agieren als früher in der austrofaschistischen Diktatur. Und sie haben versucht, im Interesse der Unabhängigkeit Österreichs eine möglichst breite Zusammenfassung aller Kräfte bis zu den Monarchisten, haben sie probiert. Aber ist nicht gelungen."

    Die Sozialdemokratische Partei Österreichs befand sich seit einem kurzen Bürgerkrieg im Februar 1934 im Untergrund. Im März 1933 hatte Bundeskanzler Engelbert Dollfuß das Parlament ausgeschaltet und regierte seither autoritär, per Dekret. Man sprach vom Austrofaschismus nach italienischem Vorbild. Die Sozialdemokratie wurde unterdrückt. Verfolgt wurden auch illegale Nazis. Nach dem Bürgerkrieg im Februar 1934 wurden die linken Parteien verboten. Schuschnigg, damals Justizminister, hatte die nach dem Krieg abgeschaffte Todesstrafe wieder eingeführt und ließ acht Arbeiterführer standrechtlich erschießen. Im Juli 1934 unternahmen die illegalen Nationalsozialisten einen Putschversuch und ermordeten bei der Stürmung des Kanzleramtes Bundeskanzler Dollfuß.

    Wenn die Sozialdemokraten und Gewerkschafter jetzt in der Stunde der Bedrohung von Österreichs Unabhängigkeit das Gespräch mit Schuschnigg suchten, erhofften sie sich natürlich Zugeständnisse. Vermittelt wurde die Begegnung übrigens von Otto von Habsburg, dem Sohn des letzten Kaisers. Gerhard Jagschitz, emeritierter Professor für Zeitgeschichte an der Uni Wien, ist der Frage nachgegangen, warum Schuschnigg diesen Schulterschluss, der wohl die Voraussetzung für die Verteidigung der Unabhängigkeit Österreichs gewesen wäre, verweigerte.

    "Ich hab' eine ganze Woche mit dem Schuschnigg ein Interview geführt und ihm diese Frage gestellt. Und er hat sie mir nicht sehr glaubwürdig beantworten können. Aus den Akten entnehme ich aber doch, dass das Konzept nach der Niederschlagung der Sozialdemokratie und besonders dann nach der Ermordung Dollfuß' einfach war, die Sozialdemokratie zu unterwerfen. Und dieses Konzept, aus dieser Unterwerfung eine Position einer gewissen Partnerschaft zu entwickeln, das ist erst sehr, sehr spät und sehr mühsam und in sehr geringem Ausmaß nur dann gelungen. Sodass 38, als es schon wirklich sehr, sehr spät war, überhaupt erst so Versuche stattgefunden haben, mit einer autonomen sozialdemokratischen oder Gewerkschaftsbewegung zu verhandeln."

    Schuschnigg wich also dem Druck aus Berlin und schloss jede Gegenwehr aus. Eine Volksbefragung über Anschluss oder Unabhängigkeit, die er in einer Flucht nach vorne für den 13. März angesetzt hatte, wurde abgesagt. Auf ein telefonisch übermitteltes Ultimatum von Hermann Göring hin musste Bundespräsident Wilhelm Miklas den Statthalter der Nazis, Arthur Seyß-Inquart, als neuen Bundeskanzler vereidigen. Er sollte dieses Amt keine zwei Tage ausüben. Mit dem Anschluss am 13. März hörte Österreich auf zu existieren und sollte sieben Jahre als Ostmark Teil des Deutschen Reiches sein. Der Untergang Österreichs hat eine Vorgeschichte, die mit dem Ersten Weltkrieg und dem Zerfall der Habsburgermonarchie begann. Der auf seinen deutschsprachigen Teil reduzierte ehemalige Vielvölkerstaat wurde von vielen nicht als lebensfähig betrachtet. Große Teile der Bevölkerung - sowohl im Deutschen Reich als auch in der jungen Republik Österreich - strebten die Vereinigung dieser beiden Staaten an. Das untersagten allerdings die Siegermächte, die eine Stärkung Deutschlands verhindern wollten, in den Friedensverträgen von Versailles respektive Saint Germain. Dennoch blieb die Fraktion der Befürworter eines solchen Staates während der Zwischenkriegszeit stark. Selbst Sozialdemokraten wie der zweimalige Republikgründer Karl Renner zählten dazu.

    "Wir haben schon 1918, als sich die Republik zur Republik Österreich erklärt, die Selbstaufgabe, indem in dieser Verfassung in dieser ersten ja steht, Österreich ist ein Teil des Deutschen Reiches. Also das heißt, es gibt eine Anschlussbewegung von 1918 bis 1938, die im Laufe der 30er-Jahre von den Nationalsozialisten fast zur Gänze aufgesogen wird. Aber in den Parteien gibt es immer wieder noch Personen, die für den Anschluss sind. Das ist bei den Christlich-Sozialen genauso wie bei den Sozialdemokraten."

    Nachdem Hitler zum Reichskanzler von Deutschland aufgestiegen war, versuchte eine österreichische Schwesterpartei der NSDAP, auch in Wien die Macht zu übernehmen, wurde im Juni 1933 aber verboten. In Österreich herrschte der christlich-soziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, der autoritär regierte. Der ständestaatlich aufgebaute Austrofaschismus positionierte sich gegen einen Anschluss und suchte stattdessen die Unterstützung Italiens. Vorerst erfolgreich. Als die Nazis am 25. Juli 1934 in Wien den Umsturz versuchten, ließ Benito Mussolini am Brenner italienische Truppen aufmarschieren. Es sollte jedoch nicht lange dauern, bis der Duce seine schützende Hand zurückzog. Schon im Januar 1936 signalisierte er Hitler, dass er Österreich als deutschen Satellitenstaat hinnehmen würde. Im sogenannten Juliabkommen von 1936 konnte Schuschnigg Hitler die Garantie abringen, die Souveränität Österreichs anzuerkennen. Österreich musste sich dafür verpflichten, die inhaftierten Nationalsozialisten zu amnestieren, die Außenpolitik an der deutschen zu orientieren, und zwei Vertrauenspersonen Hitlers in die Regierung aufzunehmen. Die weiterhin verbotene NSDAP gab darauf ihren Konfrontationskurs auf und verlegte sich auf die systematische Unterwanderung der österreichischen Abwehr. Schuschnigg versuchte nun, das katholische Österreich als christlichen und somit "besseren deutschen Staat” zu etablieren. Jagschitz sieht den Anschluss in mehreren Schritten auf Österreich zukommen.

    "Wir haben mehrere Phasen in dieser Entwicklung. Und zwar hat - meiner Meinung nach - die Ermordung Dollfuß' und der Juliputsch 1934 bewirkt, und vor allem die Involvierung des Deutschen Reiches, dass der Anschluss für einige Zeit ziemlich tot war. Aber mit dem Juliabkommen 1936 zwischen dem Deutschen Reich und Österreich sind dann doch wieder die Schleusen geöffnet worden mit einem, würde ich sagen, maßlos intriganten deutschen Botschafter Papen, der das wirklich vorbereitet hat, diese Unterminierung Österreichs für den Anschluss. Es sind dann ab 36 tatsächlich die Weichen immer mehr in Richtung Anschluss getroffen worden. Und dann kommt 1937 die Entscheidung Hitlers, und zwar gegen seine eigene Parteiorganisation in Österreich, auf wirtschaftliche Unterminierung mit dem SS-Führer Keppler zu rechnen. Und von da an gibt es eigentlich eine systematische Unterminierung der militärischen, der wirtschaftlichen, der außenpolitischen Position Österreichs, sodass im Februar 1938, als Schuschnigg zu Hitler geht, das de facto schon eine Kapitulation gewesen ist."

    Die Diskussion, ob man den Anschluss einfach hinnehmen oder den offensichtlich in weiten Teilen der Bevölkerung doch vorhandenen Widerstandswillen mobilisieren solle, wurde in der Regierung bis zuletzt geführt. Das Ergebnis ist bekannt und wurde von Schuschnigg in seiner Rücktrittsrede kommuniziert. Noch am Vorabend des Einmarsches sorgten die Festnahmen von potenziellen Spielverderbern dafür, dass Hitler am 12. März nur Begeisterung erlebte.

    "Ich kann somit in dieser Stunde dem deutschen Volk die größte Vollzugsmeldung meines Lebens abstatten. Als Führer und Kanzler der deutschen Nation und des Reichs melde ich vor der deutschen Geschichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich."

    Österreich verschwand als eigenständiger Staat von der Landkarte, und jene, die konsequent die Überlebensfähigkeit dieses Staates unterminiert hatten, wurden über Nacht zu den Herren des Landes.

    "Ich danke den nationalsozialistischen Mitgliedern der Regierung, an ihrer Spitze dem neuen Reichsstatthalter Seyß-Inquart. Ich danke den zahllosen Parteifunktionären, ich danke aber vor allem den ungezählten namenlosen Idealisten, den Kämpfern unserer Formationen, die in langen Jahren der Verfolgung bewiesen haben, dass der Deutsche, unter Druck gesetzt, nur noch härter wird."

    Was abseits der jubelnden Massen vor sich ging, erfuhr damals niemand. Deswegen, so der Zeithistoriker Jagschitz, sei es auch schwierig, das tatsächliche Ausmaß der Zustimmung zu ermessen.

    "Da ist es wohl auch zu bemerken, dass hier eine öffentliche Erscheinung des Jubels über die nationalsozialistische Propaganda verbreitet wurde, weltweit verbreitet wurde, bis heute existiert - und die Verfolgungsmaßnahmen natürlich nicht visualisiert wurden. Es hat keine Fotos von Verhaftungen von politischen Funktionären des Ständestaates gegeben und Ähnliches mehr. Also, ich glaube, dass hier ein gewisses Handicap in der öffentlichen Wahrnehmung besteht, wieweit die Österreicher tatsächlich diesem Anschluss zugestimmt haben."

    Dass die Stimmung keineswegs so ungeteilt war, weiß auch der Kommunist Stephan Parteder in Graz.

    "Es hat relevante Teile der Bevölkerung gegeben, die gegen den Anschluss Österreichs waren. Aber das ist dann natürlich sofort unterdrückt worden und man hat nur mehr die gesehen, die gejubelt haben. Es ist ja sehr kompliziert mit Österreich. Österreich ist ja Opfer einer Annexion, und gleichzeitig sind viele Österreicher Täter gewesen, also in der Uniform des Naziregimes. Österreicher sozusagen haben zu den entscheidenden Nazis gehört: Also der Hitler, der Eichmann und der Kaltenbrunner waren Oberösterreicher."

    Ab dieser Stunde Null brachen sich auch die latenten antisemitischen Gefühle Bahn. Brave Bürger wurden zum Pöbel und demütigten jüdische Nachbarn. Jüdische Geschäfte wurden beschmiert oder verwüstet. Noch bevor die deutschen Rassengesetze in Kraft traten, erkannten viele Juden, dass für sie in Österreich kein Platz mehr war. Der Wiener Willi Stern erinnert sich an den Anschluss in einem Rundfunkinterview, das vor 25 Jahren aufgenommen wurde.

    "Wir waren jeden Freitagabend bei einem der Brüder meines Vaters im 5. Bezirk und hörten im Radio die Abschiedsworte des Herrn Bundeskanzlers. Die Stimmung ist auf den Nullpunkt gesunken. Und wir haben beschlossen, nach Haus zu gehen. Und aus den Seitengassen strömten Massen von Naziparolen grölenden, Nazifahnen schwingenden und Armbinden tragenden Menschen, die den Eindruck einer Schlammlawine verursachten, wo man Angst hatte, davon erfasst zu werden. Wir haben dann auch Polizeibeamte gesehen, die bereits Hakenkreuz-Armbinden trugen, und sind durch Seitengassen, um keinerlei unangenehme Begegnungen haben zu müssen, Richtung 8. Bezirk gegangen. Das ist ein sicher ewig währender Eindruck, ein tiefer gewesen, dieses ungeheure Potenzial an Menschen, das da plötzlich aus allen Gassen auf die Hauptstraße gequollen ist."

    (Gerhard Jagschitz:) "In der gezielten Judenverfolgung gibt es relativ viele, die in dieser Terrormaschinerie und unmittelbar auch in der industriellen Mordmaschinerie beteiligt waren. Es hat auch diese öffentliche Unterstützung der antisemitischen Maßnahmen schon ab dem März 1938 immer wieder gegeben. Und die wenigen Österreicherinnen und Österreicher, die Juden unterstützt oder sogar versteckt haben, das ist nicht repräsentativ im Verhältnis zu dieser offiziellen und öffentlichen Unterstützung von Maßnahmen gegen Juden."

    Die Aufarbeitung dieses Kapitels Geschichte begann in Österreich mit großer Verzögerung. Man präsentierte sich lieber als erstes Opfer des Nationalsozialismus. Mit voller Wucht wurde Österreich erst von der eigenen Vergangenheit eingeholt, als die ÖVP 1986 den ehemaligen UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim zum Kandidaten für die Bundespräsidentschaft nominierte. Waldheim hatte im Krieg als junger Wehrmachtsoffizier auf dem Balkan gedient. Dort wurden in unmittelbarer Nähe seiner Stabsstelle regelmäßig Zivilisten und Gefangene erschossen. Er bestritt aber immer, davon auch nur Kenntnis gehabt zu haben. Jagschitz sieht zwar Waldheim nicht als den Schurken, als der er vor allem im Ausland dargestellt wurde, doch wurde er zum Symbol für die Verdrängung der eigenen Geschichte.

    "Nach 55, also nach dem Abzug der Alliierten, war die Stimmung für eine historische Aufarbeitung noch nicht vorhanden. Es ist ja auch das Institut für Zeitgeschichte bezeichnenderweise erst 66 gegründet worden. Und ab dieser Zeit ist wissenschaftlich sehr wohl der Anteil der Österreicher am nationalsozialistischen Terrorsystem untersucht worden. Aber in der Gesellschaft ist das nicht angekommen. Und das ist eigentlich dann erst mit der Waldheim-Affäre, wo ein meiner Meinung nach nicht persönlich schuldiger, aber doch sehr tollpatschig seinen Anteil verschleiernder Bundespräsident das Ganze dann öffentlich aufgebrochen hat."

    Der damalige sozialdemokratische Bundeskanzler Franz Vranitzky war der erste hochrangige Politiker, der Klartext sprach. In einer Rede im Juli 1991 bekannte er sich zu Österreichs Täterrolle und entschuldigte sich bei den Opfern. Doch es sollte noch einige Jahre dauern, bis diese Einsicht sich allgemein durchsetzte. 75 Jahre nach dem Anschluss gibt es aber keine ernst zu nehmende kontroverse Debatte mehr über die historischen Fakten. Auch die Medien versuchen etwa durch die Veröffentlichung von Fotos, die damals unterdrückt wurden, weil sie Hitler unvorteilhaft zeigen oder die Judenverfolgung dokumentieren, ihren Beitrag zu leisten. Der Mythos von Österreich als Opfer ist heute so gut wie tot.

    "Man muss unterscheiden zwischen den großen öffentlichen Renunziationen, die ja im Großen und Ganzen nur politisch-theatralische Effekte, und dem, was sich eine Gesellschaft an Information aneignet. Und da, würde ich sagen, haben zum Teil auch wir vom Institut für Zeitgeschichte eine sehr, sehr massive und erfolgreiche Arbeit geleistet in den Schulen. Sodass ich glaube, dass wir derzeit eine Situation haben, in der auch die jungen Menschen doch ein großes Verständnis einerseits für die Opfer haben, andererseits aber auch für den österreichischen Anteil an diesen Verfolgungen. Also ich glaube, den jungen Menschen kann man nicht mehr diese Opferthese irgendwie aufdrängen. Was wahrscheinlich noch ein Problem ist, und das zeigt sich bei diesen Stammtischrülpsereien, das ist die ältere Generation, die aus verschiedenen Gründen noch Verdrängungen aller Arten hat. Aber das ist wohl, ganz roh gesagt, ein biologisches Problem. Die Jüngeren haben, glaube ich, ihre Lektion gelernt."