Die Achse der sich drehenden Erde beschreibt über rund 26.000 Jahre einen großen Kreis am Himmel. Unser Planet eiert wie ein Kreisel kurz vor dem Umfallen, nur geschieht das in Superzeitlupe.
Die Taumelbewegung der Erde ändert natürlich nichts im Kosmos selbst. Es ändert sich lediglich ganz schleichend die Perspektive, wie man von unserem Planeten ins All blickt.
Durch dieses Eiern verschieben sich einige Fixpunkte am Himmel. Der Frühlingspunkt – die Stelle am Himmel, an der die Sonne zu Frühlingsanfang steht – befand sich in der Antike im Widder.
Merh zum Thema
Inzwischen ist er weit in die Fische gewandert und in der Sterndeuterei wurde bereits das Age of Aquarius ausgerufen, das Zeitalter des Wassermanns – das ist etwas voreilig, denn der Frühlingspunkt erreicht dieses Sternbild erst in gut einem halben Jahrhundert.
Schon in gut zweihundert Jahren könnte man vom „Zeitalter des Kepheus“ sprechen. Das bezieht sich dann auf den himmlischen Nordpol, also die Stelle am Himmel, auf die die Erdachse zeigt.
Durch das Eiern der Erde nähert sich der Himmelspol noch bis zur nächsten Jahrhundertwende dem Polarstern, der bis dahin die Nordrichtung immer genauer anzeigt.
Dann driftet der Pol an ihm vorbei und erreicht bald den Kepheus. Rund um das Jahr viertausend übernimmt der Stern an der Spitze dieses Sternbilds die Rolle als Wegweiser nach Norden.