Massive finanzielle Kürzungen, Dopingskandale, der Ausschluss der russischen Athleten: Die Erwartungen vor den paralympischen Spielen in Rio waren eher niedrig. Am Ende wurden sie aber doch überboten. Darüber sprach Holger Gerska im "Sportgespräch" mit folgenden Gästen:
Denise Schindler: Radsportlerin, Silber- und Bronzegewinnerin bei den Paralympischen Spielen in Rio
Kirsten Bruhn: Schwimmerin, dreifache Goldmedaillengewinnerin bei Paralympischen Spielen
Dr. Karl Quade: Chef de Mission der Deutschen Paralympischen Mannschaft
Denise Schindler zieht nach den paralympischen Spielen eine positive Bilanz: "Es waren super Spiele. Ich konnte in Rio eine richtig gute Performance abliefern und einfach zeigen, dass ich in der besten Form meines Lebens bin."
Die ehemalige Schwimmerin Kirsten Bruhn hat ihre neue Rolle als ARD-Expertin genossen: "Es war toll, alles einmal von außerhalb beobachten zu können - vor allem die persönlichen Befindlichkeiten der Athleten." Im Großen und Ganzen sei die Stimmung in Rio genial gewesen: "Es waren tolle Spiele."
Dr. Karl Quade zeigte sich überrascht vom positiven Engagement der Brasilianer. Man habe in Rio sehr gute Verhältnisse vorgefunden und das habe zu den guten Ergebnissen der Deutschen Mannschaft beigetragen. Die Rückmeldungen der Athleten seien sehr positiv gewesen. Die große Herausforderung im Behindertensport sei in Zukunft die Zusammenstellung der Startklassen. Die Voraussetzungen müssten für alle Sportler gleich sein. Die Behinderung dürfe nicht ausschlaggebend dafür sein, ob man gewinne oder verliere. Beim Schwimmen gebe es in diesem Zusammenhang zur Zeit die größten Baustellen. Im Wintersport sei man da weiter. Die Sommersportarten seien jetzt aufgerufen, mithilfe von wissenschaftlicher Unterstützung Systeme zu schaffen, um die Anzahl der Entscheidungen zu reduzieren und gleichzeitig faire Chancen für alle Athletinnen und Athleten zu gewährleisten.
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