UNO-Klimakonferenz
Abschluss-Entwurf sorgt für Kritik - worum geht es?

Seit zehn Tagen beraten Teilnehmer aus fast 200 Staaten auf der UNO-Klimakonferenz in Baku. Am Freitag soll der Gipfel planmäßig zu Ende gehen. Gastgeber Aserbaidschan hat nun den Entwurf eines Abschlusspapiers vorgelegt. Doch viele Streitpunkte sind bisher ungelöst.

    Menschen gehen durch den Eingang auf das Gelände der Welt-Klima-Konferenz in Baku.
    Eingang zum Gelände der Weltklimakonferenz Cop29 in Baku. (picture alliance / NurPhoto / Dominika Zarzycka)

    Wie sollen ärmere Länder bei Klimaschäden entschädigt werden?

    Die Hilfe für ärmere Länder bei Klimaschäden und bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise sollen hauptsächlich über Zuschüsse erfolgen und nicht etwa über Kredite. So solle die Schuldenlast armer Staaten nicht weiter vergrößert werden, heißt es in dem Entwurf für den Abschluss des Klimagipfels. Konkrete Summen an Hilfsgeldern werden darin allerdings nicht genannt. Diese gelten als zentraler Streitpunkt. Der Bedarf an externen Hilfen beträgt laut einer unabhängigen UN-Expertengruppe bis 2030 rund eine Billion US-Dollar pro Jahr - und sogar 1,3 Billionen bis 2035. Das wären 10- bis 13-mal mehr, als bisher an Klimahilfe fließt. 

    Müssen auch Schwellenländer wie China und die Golfstaaten zahlen?

    Diese Frage ist bisher ungeklärt. Es gibt keine Festlegung, ob weiter ausschließlich die klassischen Industriestaaten Geldgeber bleiben oder sich auch wohlhabende Schwellenländer wie China und die Golfstaaten beteiligen sollen. Die EU hatte genau das gefordert. Zumal diese Länder viel Geld mit Öl, Gas und Kohle verdient haben. Bisher gelten sie aber - wie auch Indien - als Entwicklungsstaaten und damit als Empfängerländer. Grundlage dafür ist eine 30 Jahre alte UN-Einstufung.

    Welche Reaktionen gibt es auf den Entwurf?

    Sabine Minninger, Klimaexpertin von Brot für die Welt, nannte den neuen Verhandlungstext enttäuschend. Einen Tag vor dem offiziellen Ende der COP29 seien die Industriestaaten immer noch nicht bereit, über konkrete Zuschüsse zu reden.
    Der Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, betonte, die zentrale Frage, wie viel Haushaltsmittel die reichen Wirtschaftsnationen bereitstellen würden, entscheide über Erfolg oder Misserfolg dieser Klimakonferenz. Die ärmeren Länder hätten zu Recht klare Summen im Kopf. Die Industrieländer müssten nun ein ausreichend hohes öffentliches Finanzierungsangebot unterbreiten, um Vertrauen zu schaffen und die Gespräche voranzubringen.
    Diese Nachricht wurde am 21.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.