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Abschlussbericht
Boden-Luft-Rakete traf die MH17

Knapp fünfzehn Monate nach dem Absturz der Passagiermaschine MH17 in der Ukraine hat der niederländische Sicherheitsrat seinen Abschlussbericht zu der Katastrophe vorgelegt. Demnach wurde das malaysische Flugzeug von einer Luftabwehrrakete vom Typ Buk getroffen.

    Ein aus den Trümmerteilen zusammengesetztes Modell des abgestürzten Flugzeugs
    Die Absturzstelle im Osten der Ukraine (picture alliance / dpa / Robin Van Lonkhuijsen)
    Die Buk-Rakete sei in der Ostukraine vom Boden aus abgefeuert worden; wer dafür die Verantwortung trägt, wurde nicht ausgeführt. Den ukrainischen Behörden warfen die Ermittler Versagen vor. Der Luftraum hätte wegen der Gefahr für Zivilflugzeuge geschlossen werden müssen.
    Der niederländische Regierungschef Mark Rutte rief die russische Regierung auf, "umfassend zu kooperieren" bei den Ermittlungen. Die Niederlande fordern gemeinsam mit Malaysia, Australien und der Ukraine ein UNO-Tribunal - diesen Antrag an den Sicherheitsrat blockiert Russland aber mit seinem Veto.
    Die US-Regierung nannte den Bericht einen "wichtigen Meilenstein bei den Bemühungen, die Verantwortlichen für das Desaster zu finden".
    Widerspruch aus Moskau
    Aus Russland kam Widerspruch zu der niederländischen Version: Der Bericht beweise nicht, dass das Flugzeug aus einem von prorussischen Rebellen gehaltenen Gebiet abgeschossen worden sei, heiß es aus dem Kreml.
    Die Rakete sei von einem umkämpften Gebiet aus abgeschossen worden, erklärte die staatlich kontrollierte Firma Almaz Antey. Zudem habe es sich bei dem Geschoss um eine ältere Buk-Version vom Typ 9M38 gehandelt, die vom russischen Militär nicht mehr verwendet werde.
    Wrackteil der in der Ukraine abgeschossenen Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH 17 
    Wrackteil der in der Ukraine abgeschossenen Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH 17 (dpa / picture alliance / Zurab Dzhavakhadze )
    Zum Zeitpunkt des Abschusses kämpften in der betroffenen Region Einheiten der ukrainischen Armee und prorussische Separatisten. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, für den Abschuss verantwortlich zu sein.
    Die Boeing 777 war am 17. Juli 2014 auf umkämpftem ukrainischem Gebiet nahe der russischen Grenze abgestürzt. Das Flugzeug war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben.
    (bor/tj)