Schon am Montag war der Leitindex CIS300 in dieser Größenordnung abgesackt und hatte damit auch den anderen Börsen weltweit einen schwarzen Tag beschert - darunter dem deutschen Aktienindex Dax. Der fortgesetzte Kurseinbruch in China hat den Dax auch heute unter die Marke von 10.000 Punkten gedrückt. Zuletzt hatte das Börsenbarometer im Oktober unter 10.000 Punkten gelegen.
Die chinesische Notenbank (PBOC) legte den Mittelwert des Yuan zum Dollar auf 6,5646 Yuan fest. Zum Mittwoch ist das eine Abwertung von 0,5 Prozent. Es war zudem der achte Tag in Folge, an dem die Notenbank den Yuan schwächte. Grund ist die schwache Konjunktur. Die Maßnahme löste an den Börsen die Sorge vor einem virtuellen Handelskrieg aus.
Handel nach kurzer Zeit beendet
Die Börsenaufsicht beendete nach weniger als einer halben Stunde den Handel. Der Stopp-Mechanismus soll noch größere Einbußen verhindern und war erst zu Jahresbeginn in Kraft getreten. Chinas Wirtschaft ist 2015 mutmaßlich um etwa sieben Prozent gewachsen. Für Industrieländer wie Deutschland wäre das ein gigantisches Plus, für China indes wird es wohl der geringste Zuwachs seit einem Vierteljahrhundert.
Aus Furcht vor einer Abkühlung hatten zuletzt am Mittwoch weitere Anleger Geld aus dem Land abgezogen. Dies hatte den Yuan an den ausländischen Börsen auf den tiefsten Stand seit Einführung des Handels 2010 gedrückt. Ein Dollar hatte sich um bis zu 1,3 Prozent auf 6,7310 Yuan verteuert. An den Handelsplätzen in Festland-China kostete die US-Währung am Mittwoch zeitweise 6,5602 Yuan. Das war der höchste Stand seit knapp fünf Jahren. Der Unterschied (Spread) dieser beiden Kurse war zeitweise so hoch wie noch nie.
Neue Regeln schränken Verkäufe ein
Zu den starken Verlusten hatte zuletzt auch die Sorge beigetragen, dass Großaktionäre sich im großen Stil von ihren Papieren trennen könnten. Die Börsenaufsicht hatte daraufhin neue Regeln angekündigt. Am Donnerstag erklärte sie nun, künftig dürften Großaktionäre nur alle drei Monate maximal ein Prozent der Anteile eines Unternehmens verkaufen. Zudem müsse der Verkauf 15 Handelstage vorher angekündigt werden. Das solle zur Stabilisierung der Märkte beitragen.
In Japan verlor der Leitindex Nikkei im Verlauf 1,7 Prozent auf 17.883 Punkte, nachdem er zeitweise bis auf 17.818 Stellen abgesackt war. Der breiter gefasste Topix gab 1,5 Prozent nach auf 1466 Zähler. Die japanische Landeswährung Yen verteuerte sich, was exportorientierte Firmen des Landes belastet. So verloren Panasonic-Aktien 1,4 Prozent und Toyota 2,3 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans fiel um 2,2 Prozent.
Der Euro profitierte dagegen: Die Gemeinschaftswährung erreichte am Morgen ihr Tageshoch bei 1,0830 US-Dollar und lag zuletzt bei 1,0820 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0742 (Dienstag: 1,0746) Dollar festgesetzt.
(nch/stfr/tgs)