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Acea-Statistik
Autos in der Europäischen Union verkaufen sich gut

Mit einem Anstieg von 6,8 Prozent hat der europäische Automarkt im vergangenen Jahr kräftig zugelegt. Das Jahr 2016 übertraf somit die Erwartungen der Autobauer - die Prognose des Autoherstellerverbands Acea war von einem Plus von fünf Prozent ausgegangen. Besonders in Italien und Spanien gab es hohe Zuwachsraten bei den Neuzulassungen.

Von Paul Vorreiter |
    Ein VW Golf wird im Werk in Wolfsburg mit einem automatischen Fahrzug transportiert.
    Die VW-Gruppe hat den größten Marktanteil in der Europäischen Union (afp/Schwarz)
    Inzwischen dürfte der angeschlagene Autobauer Volkswagen Negativmeldungen mit einer gewissen Gelassenheit nehmen. Wahrscheinlich überraschen VW die neuen Zahlen des europäischen Branchenverbands ACEA auch nicht: Sie zeigen, was zu erwarten war: Die vom Abgasskandal betroffene deutsche Automarke hat auf dem europäischen Automarkt an Boden verloren.
    Im vergangenen Jahr kam der Marktführer in der Europäischen Union nur noch auf einen Marktanteil von 23,9 Prozent. Das sind 0,7 Prozentpunkte weniger als im Jahr davor. Die Kernmarke büßte beim Absatz ein: 0,5 Prozent weniger verkaufte VWs als 2015.
    Und doch zeigen die Zahlen nicht nur nach unten. Beim Marktanteil in der Europäischen Union steht die VW-Gruppe weit vorne an der Spitze – vor Renault und BMW. Und: Der VW-Konzern als Ganzes konnte sogar mehr Fahrzeuge auf die Straße bringen, nämlich 3,5 Prozent. Das liegt daran, dass sich Käufer für Fahrzeuge der Tochtermarken Audi, Skoda, Seat und Porsche entschieden haben.
    Stärkster Premiumhersteller war Daimlers Pkw-Marke Mercedes-Benz. Die Marke mit dem Stern verzeichnete einen Zuwachs von 14 Prozent. Auch sehr beliebt bei den Verbrauchern: Jaguar Land Rover.
    Viele Neuzulassungen in Südeuropa
    Die Statistik zeigt aber auch noch einen anderen Trend: Die Menschen in der Europäischen Union kaufen insgesamt mehr Autos. Der Absatz legte im vergangenen Jahr um fast 7 Prozent zu; auf insgesamt gut 14 Millionen Fahrzeuge. Besonders in Südeuropa haben sich viele Verbraucher einen neuen Wagen zugelegt. Spitzenreiter ist Italien, gefolgt von Spanien. Sprecherin Cara Mc Laughlin, vom Europäischen Autobauerverband ACEA erklärt sich das wie folgt:
    "Zwar gab es im vergangenen Jahr politische und wirtschaftliche Unsicherheiten, doch die Nachfrage ist stabil geblieben – inmitten einer sich verbessernden Wirtschaftslage. Außerdem sind Autos in der Europäischen Union im Durchschnitt ziemlich alt. Deswegen wollen viele Menschen ihre alten Fahrzeuge ersetzen, was vor allem auf die südeuropäischen Staaten - wie Italien und Spanien – zutrifft: Sie waren besonders von der Krise betroffen und holen deswegen nun verstärkt auf."
    Mit Spannung sind auch die Zahlen des zweitgrößten Automarkts Großbritannien erwartet worden. Trotz der Unsicherheiten rund um den Brexit wurden im vergangenen Jahr auch auf der Insel mehr neue Autos registriert. Die Autobauer setzten mit knapp 2,7 Millionen Fahrzeugen 2,3 Prozent mehr ab.