33 Prozent aller Staumeldungen kamen aus Nordrhein-Westfalen, mehr als die beiden nächstgrößeren Bundesländer Bayern (17 Prozent) und Baden-Württemberg (elf Prozent) zusammen. In den fünf neuen Bundesländern sind insgesamt nur sechs Prozent aller Staukilometer zusammen gekommen.
Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der registrierten Staus und der Staukilometer bundesweit um etwa 15 Prozent zu. Die Zahl der gefahrenen Kilometer stieg aber nur um 2,5 Prozent. Die meisten Staus gibt es freitags. Schuld daran sind dem ADAC zufolge Wochenendheimfahrer und Pendler. Im Jahresschnitt ist der Samstag der stauärmste Tag - in den Ferienmonaten kann das anders sein.
Die Steigerung der Staudaten gehe vor allem auf die genauere Erfassung der Verkehrslage zurück. Es gebe Stauscanner, die über GPS die Handydaten von Autofahrern registrierten, so ADAC-Sprecher Andreas Hölzel. Außerdem würden Reisedaten von Lkw-Flotten systematisch ausgewertet. So entstünden weitaus genauere Staubilder als früher durch Polizeimeldungen und Hubschrauberbeobachtung.
Auch Navis sind Schuld
Der Stauforscher Michael Schreckenberg von der Uni Duisburg-Essen erklärt, Ursache sei eine Gemengelage: Das Lkw-Aufkommen wachse. Wenn bröselnde Brücken für Lastwagen gesperrt würden, verursachten die Umwege noch mehr Verkehr. Baustellen, die die Situation verbessern sollten, wirkten sich erst einmal negativ aus. Die Möglichkeit, Staus mit dem Navi zu umfahren, habe inzwischen viele zusätzliche kleinere Staus auf den Nebenstrecken zur Folge.
(vic/tgs)