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ADAC-Bericht
Staurekord auf deutschen Autobahnen

Fahrer auf deutschen Autobahnen haben nach ADAC-Angaben im vergangenen Jahr 475.000 Staus mit einer Gesamtlänge von fast einer Million Kilometern ertragen müssen. Ein neuer Rekord, wie der Verband in München mitteilte. Insgesamt summierten sich die gemeldeten Staus auf eine Dauer von 285.000 Stunden - umgerechnet sind das mehr als 32 Jahre.

    LKW und Autos stehen auf der vollgesperrten Autobahn 7 bei Hannoversch Münden an der Landesgrenze von Niedersachsen und Hessen.
    Die Steigerung der Staudaten geht offenbar vor allem auf die genauere Erfassung der Verkehrslage zurück. (dpa picture alliance/ Julian Stratenschulte)
    33 Prozent aller Staumeldungen kamen aus Nordrhein-Westfalen, mehr als die beiden nächstgrößeren Bundesländer Bayern (17 Prozent) und Baden-Württemberg (elf Prozent) zusammen. In den fünf neuen Bundesländern sind insgesamt nur sechs Prozent aller Staukilometer zusammen gekommen.
    Karte mit Top Ten der Staustrecken 2014.
    Karte mit Top Ten der Staustrecken 2014. (dpa-Grafik)
    Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der registrierten Staus und der Staukilometer bundesweit um etwa 15 Prozent zu. Die Zahl der gefahrenen Kilometer stieg aber nur um 2,5 Prozent. Die meisten Staus gibt es freitags. Schuld daran sind dem ADAC zufolge Wochenendheimfahrer und Pendler. Im Jahresschnitt ist der Samstag der stauärmste Tag - in den Ferienmonaten kann das anders sein.
    Die Steigerung der Staudaten gehe vor allem auf die genauere Erfassung der Verkehrslage zurück. Es gebe Stauscanner, die über GPS die Handydaten von Autofahrern registrierten, so ADAC-Sprecher Andreas Hölzel. Außerdem würden Reisedaten von Lkw-Flotten systematisch ausgewertet. So entstünden weitaus genauere Staubilder als früher durch Polizeimeldungen und Hubschrauberbeobachtung.
    Auch Navis sind Schuld
    Der Stauforscher Michael Schreckenberg von der Uni Duisburg-Essen erklärt, Ursache sei eine Gemengelage: Das Lkw-Aufkommen wachse. Wenn bröselnde Brücken für Lastwagen gesperrt würden, verursachten die Umwege noch mehr Verkehr. Baustellen, die die Situation verbessern sollten, wirkten sich erst einmal negativ aus. Die Möglichkeit, Staus mit dem Navi zu umfahren, habe inzwischen viele zusätzliche kleinere Staus auf den Nebenstrecken zur Folge.
    (vic/tgs)