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ADAC-Reform
Neuordnung und steigende Mitgliederzahlen

Mit der angekündigten Neuordnung des ADAC auf dem Delegiertentreffen in Lübeck will der Allgemeine Automobilclub Deutschland das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen. Zwar gibt es hinter den Kulissen daran noch Kritik, aber die Mitgliederzahlen steigen wieder.

Von Gabriel Wirth |
    Ein Gelber Engel landet und startet in Liebertwolkwitz bei Leipzig
    ADAC im Aufwind: Die Mitgliederzahlen steigen wieder. (picture alliance / dpa / Volkmar Heinz)
    Sichtlich erleichtert ist ADAC-Präsident August Markl vor die Presse getreten. Er bezeichnete das Delegiertentreffen in Lübeck am Wochenende als ein historisches Ereignis für den Automobilclub. Eine überwiegende Mehrheit hatte für die geplante Reform gestimmt, trotz zum Teil heftiger Kritik von Markls Vorgänger Peter Meyer, der nach wie vor den ADAC Nordrhein leitet. Über ihn persönlich wollte sich Markl nicht äußern, er meinte nur:
    "Was in den letzten Wochen, war der Sache nicht dienlich. Wir hatten uns intern verständigt, keine Gutachtenschlacht aufzuführen – was passiert ist, haben Sie alle in Ihren Medien ausführlich beschrieben. Ich bin aber froh, dass wir Entscheidung von Lübeck haben, diese Lübecker Beschlüsse wie wir sie nennen, für dieses Drei-Säulen-Modell. Und wir haben sie mit einer überwältigenden Mehrheit bestätigt bekommen."
    Kritik gab es vor allem daran, dass bei der neuen Aufstellung des ADAC – in einen Verein, eine Stiftung und eine Aktiengesellschaft – der Verein Einfluss auf Vermögenswerte des ADAC verliert. Dazu der Vizepräsident Thomas Burkhart:
    "Ja, es gehen Vermögenswerte in die Stiftung. Ja, da hat der ADAC e.V. keinen direkten Zugriff mehr. Die Stiftung hat aber auch eine Satzung und damit einen Zweck und dieser ist sehr eng am Zweck des ADAC e.V., außer, dass es rein gemeinnützige Zwecke sind. Also wird mit dem Geld, auf das wir zukünftig keinen Zugriff mehr haben, das in der Stiftung ist, letztendlich genau das getan, was wir unseren Mitgliedern in der Satzung versprechen und insofern sehe ich das nicht als Entzug des Vereinsvermögens."
    Wachsende Mitgliederzahlen
    Auch wenn es hinter den Kulissen noch das eine oder andere Scharmützel zu geben scheint, der ADAC wächst wieder, und zwar ordentlich. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Mitglieder um knapp 230.000 auf über 19,1 Millionen. Das führte allerdings nicht zu einem höheren Gewinn beim gelben Riesen, da auch die Kosten steigen und Mitglieder günstigere Beitragsvarianten wählen. Im Gegenteil, der Überschuss ist deutlich zurückgegangen und so wird es voraussichtlich in diesem Jahr auch weiter gehen.
    Auf der einen Seite steigt weiter die Zahl der Mitglieder, um weitere geschätzte 280.000, auf der anderen Seite rechnet Burkhardt mit einem ausgeglichenen Ergebnis:
    "Ein Verein ist nicht primär dazu da, Gewinne zu erzielen, sondern dazu, verlässliche Mitgliederleistungen zu erbringen. Der ADAC e.V. ist wirtschaftlich stabil und steht auch in Zeiten seiner organisatorischen Veränderung auf einem soliden Fundament."
    Erstmal keine steigenden Beiträge
    Den Mitgliedern zumindest hat er versprochen, dass in diesem und im nächsten Jahr die Monatsbeiträge nicht angehoben werden sollen. Wie es künftig dann weitergeht, hängt auch von der Gewinnentwicklung der geplanten Aktiengesellschaft zusammen, in ihr sollen ja alle wirtschaftlichen Aktivitäten des ADAC gebündelt werden. An ihr ist der Verein beteiligt und hofft auf Ausschüttungen.