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Adams' "Doctor Atomic"
Musikalische Aufarbeitung des ersten Atombombenversuches

Die Oper "Doctor Atomic" verarbeitete das sogenannte Manhattan-Projekt, das 1945 zum Test der ersten Atombombe führte. Bei der jüngsten Premiere in Santa Fe wurde gegen die Aufführung protestiert. Der Vorwurf "Doctor Atomic" verherrliche die Atombombe, sei aber nicht haltbar, so unser Kritiker Bernhard Doppler.

Bernhard Doppler im Gespräch mit Jochen Hubmacher |
    Die erste Atombombe explodierte in Los Alamos, 16.07.1945
    16. Juli 1945 wurde die erste erfolgreiche Atombombe gezündet (imago/United Archives International)
    2005 wurde die Oper "Doctor Atomic" mit der Musik vom US-Komponisten John Adams und einem Libretto von Peter Sellars uraufgeführt. Im Unterschied zu damals waren diesmal auch Indigene und Opfer der Atombombenversuche auf der Bühne anwesend, die bis heute in der Nähe des einstigen Testgeländes bei Los Alamos in New Mexico leben, wie unser Autor Bernhard Doppler im Dlf berichtet. "Es ist keine historische Aufführung, die die Geschichte von 1945 nachstellt", so Doppler. Alle Figuren seien zum Beispiel in Alltagsgewänder gekleidet.
    Proteste im Vorfeld gegen das Werk
    Im Vorfeld der Premiere wurde gegen die Oper demonstriert. Der Vorwurf: Das Werk verherrliche die Atombombe. Dieser Vorwurf sei nicht haltbar, so unser Kritiker. Die Oper zeige vor allem, wie der Atombombenversuch damals und der Klimawandel heute die Gegend von Los Alamos verseuche, so Doppler.