Niemand muss seine Advents-Kalender sofort aus dem Fenster werfen.
"Wenn Sie etwas davon essen, besteht kein akutes Gesundheitsrisiko."
sagt Ina Bockholt von der Stiftung Warentest. Die Organisation hat erstmals überhaupt die Schokolade in Adventskalendern untersucht - auf Rückstände von schädlichen Mineralölen. Denn sie hatte einen Verdacht:
"Die Diskussion über Mineralöle in Lebensmitteln ist nicht neu. Das Bundesinstitut für Risikobewertung oder auch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit sagen, dass die besonders kritischen Mineralöle, die aromatischen Mineralöle, in Lebensmitteln nichts zu suchen haben."
24 Kalender wurden getestet. In 9 sollen die angesprochenen aromatischen Mineralöle in zu hohen Mengen vorkommen.
"Die heißen in der Fachsprache MOAH. Und die stuft das Bundesinstitut für Risikobewertung als zum Teil womöglich krebserregend ein."
Ina Bockholdt muss hier wage bleiben. Die Mitarbeiterin der Stiftung Warentest kennt den Stand der Forschung. Es gibt über die chemischen Verbindungen, die in Kartonverpackungen entstehen, bisher keine toxikologischen Studien. Das bedeutet, niemand hat bisher erforscht, ab wann sie die Gesundheit des Menschen schädigen. Es gibt weder in Deutschland noch in Europa Grenzwerte für aromatische oder nicht-aromatische Mineralöle.
Woran hat sich also die Stiftung Warentest orientiert? Nach eigener Auskunft an Erfahrungswerten von Fachleuten, zum Beispiel des Bundesinstituts für Risikobewertung. Dort sieht man die Gesundheit durch Schokolade aus Adventskalendern aber nicht gefährdet:
"Im Fall der Schokolade ist es so, dass hier nur geringe Mengen aufgenommen werden pro Tag. Insofern ist das Problem hier an dieser Stelle nicht besonders groß. Aber es besteht ein generelles Problem, dass aus recycelten Fasern eben diese Stoffe übergehen können, und das ist prinzipiell unerwünscht."
Detlef Wölfle ist Toxikologe beim Bundesinstitut für Risikobewertung. Er sagt, dass wir über Lebensmittel, die in Kartons verpackt sind, wie Nudeln oder Reis, oft höhere Mengen an Mineralölen aufnehmen, als bei einem Stück Schokolade aus dem Adventskalender. Einige Firmen hätten hier aber schon Lösungen gefunden.
"Das sehen wir auch am Beispiel der Schokolade in Adventskalendern. Da gibt es durchaus Unterschiede. Eine ganze Reihe von Produkten enthält eben keine Mineralöle, und deswegen plädieren wir dafür, dass die Industrie hier verstärkte Anstrengungen unternimmt, diese Mineralöl-Übergänge auf Lebensmittel zu vermeiden."
Zu den neun Firmen, deren Schokolade offenbar zu hohe Mengen an aromatischen Mineralölen aufweist, gehört auch Hachez. Ihr Geschäftsführer Hasso Nauck bezweifelt, genauso wie die Schokoladen-Hersteller Lindt und Rausch, die Analysemethoden der Stiftung Warentest.
"Ich traue diesen Untersuchungsmethoden nicht, da die nicht beziffert werden und auch nicht benannt werden. Und da allgemein bekannt ist, dass es keine verlässlichen Untersuchungsmethoden gibt, kann der Streuwert nur daraus entstehen, dass die Untersuchungsmethode nicht kongruent ist."
Die Stiftung Warentest vermutet vier Übertragungsmöglichkeiten für die Mineralöle. Im Fokus steht dabei die Kartonverpackung. Sie besteht oft aus recyceltem Papier mit mineralölhaltiger Farbe. Dessen Partikel können sich an der Schokolade anreichern, wenn sie direkt anliegen oder über die Luft. Auch von der neuen Farbe auf dem Kalender können die Stoffe kommen.
"Wir verwenden ausschließlich Frischfaserpackmaterial. Das heißt Packmaterial, dass nicht aus Altpapier gemacht wird, obwohl wir von vielen Umweltkämpfern auch dafür abgestraft werden. Aber eben aus diesen gesundheitlichen Gründen machen wir das nicht. Wir verwenden ausschließlich migrationsarme Farben, also auch davon kann nichts kommen."
Der Hachez-Geschäftsführer Nauck schließt auch die Verunreinigung mit Maschinenöl aus der Produktion aus. Wo die Mineralöle herkommen, ist also unklar. Dass sie da sind, ist unbestritten. Nur ab welchen Mengen sie der Gesundheit schaden, ist nicht belegbar. Somit hat die Stiftung Warentest vor allem eine Forschungslücke aufgedeckt.
"Wenn Sie etwas davon essen, besteht kein akutes Gesundheitsrisiko."
sagt Ina Bockholt von der Stiftung Warentest. Die Organisation hat erstmals überhaupt die Schokolade in Adventskalendern untersucht - auf Rückstände von schädlichen Mineralölen. Denn sie hatte einen Verdacht:
"Die Diskussion über Mineralöle in Lebensmitteln ist nicht neu. Das Bundesinstitut für Risikobewertung oder auch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit sagen, dass die besonders kritischen Mineralöle, die aromatischen Mineralöle, in Lebensmitteln nichts zu suchen haben."
24 Kalender wurden getestet. In 9 sollen die angesprochenen aromatischen Mineralöle in zu hohen Mengen vorkommen.
"Die heißen in der Fachsprache MOAH. Und die stuft das Bundesinstitut für Risikobewertung als zum Teil womöglich krebserregend ein."
Ina Bockholdt muss hier wage bleiben. Die Mitarbeiterin der Stiftung Warentest kennt den Stand der Forschung. Es gibt über die chemischen Verbindungen, die in Kartonverpackungen entstehen, bisher keine toxikologischen Studien. Das bedeutet, niemand hat bisher erforscht, ab wann sie die Gesundheit des Menschen schädigen. Es gibt weder in Deutschland noch in Europa Grenzwerte für aromatische oder nicht-aromatische Mineralöle.
Woran hat sich also die Stiftung Warentest orientiert? Nach eigener Auskunft an Erfahrungswerten von Fachleuten, zum Beispiel des Bundesinstituts für Risikobewertung. Dort sieht man die Gesundheit durch Schokolade aus Adventskalendern aber nicht gefährdet:
"Im Fall der Schokolade ist es so, dass hier nur geringe Mengen aufgenommen werden pro Tag. Insofern ist das Problem hier an dieser Stelle nicht besonders groß. Aber es besteht ein generelles Problem, dass aus recycelten Fasern eben diese Stoffe übergehen können, und das ist prinzipiell unerwünscht."
Detlef Wölfle ist Toxikologe beim Bundesinstitut für Risikobewertung. Er sagt, dass wir über Lebensmittel, die in Kartons verpackt sind, wie Nudeln oder Reis, oft höhere Mengen an Mineralölen aufnehmen, als bei einem Stück Schokolade aus dem Adventskalender. Einige Firmen hätten hier aber schon Lösungen gefunden.
"Das sehen wir auch am Beispiel der Schokolade in Adventskalendern. Da gibt es durchaus Unterschiede. Eine ganze Reihe von Produkten enthält eben keine Mineralöle, und deswegen plädieren wir dafür, dass die Industrie hier verstärkte Anstrengungen unternimmt, diese Mineralöl-Übergänge auf Lebensmittel zu vermeiden."
Zu den neun Firmen, deren Schokolade offenbar zu hohe Mengen an aromatischen Mineralölen aufweist, gehört auch Hachez. Ihr Geschäftsführer Hasso Nauck bezweifelt, genauso wie die Schokoladen-Hersteller Lindt und Rausch, die Analysemethoden der Stiftung Warentest.
"Ich traue diesen Untersuchungsmethoden nicht, da die nicht beziffert werden und auch nicht benannt werden. Und da allgemein bekannt ist, dass es keine verlässlichen Untersuchungsmethoden gibt, kann der Streuwert nur daraus entstehen, dass die Untersuchungsmethode nicht kongruent ist."
Die Stiftung Warentest vermutet vier Übertragungsmöglichkeiten für die Mineralöle. Im Fokus steht dabei die Kartonverpackung. Sie besteht oft aus recyceltem Papier mit mineralölhaltiger Farbe. Dessen Partikel können sich an der Schokolade anreichern, wenn sie direkt anliegen oder über die Luft. Auch von der neuen Farbe auf dem Kalender können die Stoffe kommen.
"Wir verwenden ausschließlich Frischfaserpackmaterial. Das heißt Packmaterial, dass nicht aus Altpapier gemacht wird, obwohl wir von vielen Umweltkämpfern auch dafür abgestraft werden. Aber eben aus diesen gesundheitlichen Gründen machen wir das nicht. Wir verwenden ausschließlich migrationsarme Farben, also auch davon kann nichts kommen."
Der Hachez-Geschäftsführer Nauck schließt auch die Verunreinigung mit Maschinenöl aus der Produktion aus. Wo die Mineralöle herkommen, ist also unklar. Dass sie da sind, ist unbestritten. Nur ab welchen Mengen sie der Gesundheit schaden, ist nicht belegbar. Somit hat die Stiftung Warentest vor allem eine Forschungslücke aufgedeckt.