Archiv

Ägypten
Anschläge erschüttern Kairo

Bei mehreren Anschlägen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo hat es mindestens Tote gegeben. In Kairo demonstrieren auch wieder die Anhänger des gestürzten Präsidenten Mursi. Die Polizei ist eingeschritten.

    Ein zerstörtes Auto steht in Kairo auf einer Straße in Nähe eines Polizeihauptquartiers.
    Eine Autobombe hat in Kairo eine Spur der Verwüstung hinterlassen. (pa/EPA/Elfiqi)
    Ein Selbstmordattentäter zündete vor einer Polizeizentrale in Kairo einen Sprengsatz. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums erklärte, etwa 50 Personen seien verletzt worden.
    Unmittelbar nach der Explosion waren Schüsse in der Gegend zu hören, über der ägyptischen Hauptstadt stieg Rauch auf. Eine große Anzahl von Krankenwagen war zum Schauplatz unterwegs. Das Fernsehen zeigte Bilder von dem teilweise zerstörten Gebäude, der Gehweg davor war übersät mit Glasscherben, Steinen und anderem Schutt. Der Sprengsatz riss einen tiefen Krater in die Straße vor dem Polizeihauptquartier.
    Auf einer Straße zu den Pyramiden von Gizeh kam es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Anhängern des früheren islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi. In Kairo haben sich etwa 2.000 Anhängern Mursis versammelt, wie Korrespondenten berichten. Ein von der Muslimbruderschaft angeführtes Bündnis hatte für heute wieder zu Protesten gegen den Sturz Mursis aufgerufen.
    Weitere Explosionen
    Bei einem weiteren Anschlag zündete ein Mann in der Nähe einer U-Bahn-Station eine Handgranate. Dabei gab es einen Toten und 15 Verletzte. Noch unklar ist die Lage in einem Vorort von Kairo, wo vor einer Polizeistation ebenfalls ein Sprengsatz detonierte. Seit der Absetzung von Mursi im Juli vergangenen Jahres haben die Angriffe auf Sicherheitskräfte des Landes zugenommen. Die Übergangsregierung geht immer härter gegen die Muslimbruderschaft von Mursi vor und erklärte sie Ende Dezember offiziell zu einer Terrororganisation.
    Am Samstag jährt sich zudem der Ausbruch der Revolution gegen Langzeitpräsident Husni Mubarak zum dritten Mal. Aus Furcht vor Anschlägen hatte die Übergangsregierung Sicherheitsvorkehrungen bereits erhöht. So stellten etwa die staatlichen Eisenbahnen gestern den Betrieb zwischen Oberägypten und Kairo ein.