Der Airbus A321 der sibirischen Fluggesellschaft Kogalymavia zerschellte dem Luftfahrtministerium in Kairo zufolge in einer Bergregion. An Bord waren vor allem russische Urlauber. Die Absturzursache ist noch unklar. Sicherheitskreisen zufolge gibt es bislang weder Hinweise auf einen Abschuss noch auf eine Bombe an Bord. Demnach wurde der Flugdatenschreiber bereits gefunden.
Das Luftfahrtministerium in Kairo teilte mit, 217 Passagiere und 7 Besatzungsmitglieder seien an Bord gewesen. Es gebe keine Überlebenden, teilten die ägyptischen Behörden am Samstag mit. Ein Teil des Flugzeugs sei an einem Felsen zerschellt, der kleinere, hintere Bereich in Flammen aufgegangen.
Nach ägyptischen Angaben gab es nach dem Start offenbar technische Probleme. Der Pilot habe angekündigt, auf dem nächstgelegenen Flughafen zu landen, sagte Aiman al-Mukadem, Mitglied des ägyptischen Komitees für Zwischenfälle im Luftverkehr. Danach sei der Kontakt zu den Fluglotsen abgebrochen.
Russland leitet Ermittlungen ein
Die Maschine war dem Luftfahrtministerium zufolge um kurz vor 06.00 Uhr Kairoer Ortszeit nach St. Petersburg gestartet und verschwand 23 Minuten später in rund 9.500 Metern Höhe vom Radar. Der Absturzort liegt den Angaben zufolge in der Region Hassana, rund 35 Kilometer südlich des Mittelmeerorts Al-Arisch.
Die ägyptische Staatsanwaltschaft leitete Untersuchungen ein. Der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge ermittelt zudem Russland gegen die Fluggesellschaft wegen des Verdachts auf Verstöße gegen Vorschriften. Kogalymavia bietet Flüge unter der Marke Metrojet an, die auch als Schriftzug an den Maschinen prangt.
Branchenberichten zufolge besuchten im vergangenen Jahr etwa drei Millionen Russen Ägypten - dies sei die größte ausländische Gruppe gewesen, hieß es. Reisebüros locken mit günstigen Pauschalangeboten und dem guten politischen Verhältnis zwischen Kairo und Moskau. Da westliche Touristen wegen mehrerer Terroranschläge und der derzeitigen autoritären Regierung das Land meiden, sind russische Gäste für die ägyptische Tourismusbranche von großer Bedeutung.
Umkämpfte Region
Die Sinai-Halbinsel wird seit Jahren von Unruhen erschüttert. Die ägyptische Armee geht dort gegen bewaffnete Islamisten vor. Die Islamisten sollen enge Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) haben, die sich in Syrien und im Irak ausgebreitet hat. Sie nennen sich Sinai-Provinz des IS.
(fwa/sdö)