Gaza-Krieg
Ägypten will sich Südafrikas Völkermord-Klage gegen Israel anschließen

Israels Vorgehen in Rafah im Süden des Gazastreifens sorgt im Nachbarland Ägypten zunehmend für Unmut. Wie das Außenministerium in Kairo mitteilte, will sich das Land der von Südafrika angestrengten Völkermord-Klage gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof anschließen.

    Gerichtspräsident Donoghue (z.v.r.) und andere Richter des Internationalen Gerichtshofs sitzen im Gerichtssaal (Archivbild)
    Der Internationale Gerichtshof in Den Haag (Archivbild) (Imago / ANP / Remko de Waal)
    Der Schritt erfolge angesichts der zunehmenden Intensität und dem wachsenden Ausmaß der israelischen Angriffe. Diese hätten zu einer beispiellosen humanitären Krise geführt, heißt es weiter. Einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge soll Ägypten Israel zudem vor einer Gefährdung des Friedensvertrags zwischen beiden Ländern gewarnt habe.
    Ende Dezember hatte Südafrika Israel in Den Haag wegen angeblich im Gaza-Krieg begangener Verstöße gegen die Völkermordkonvention verklagt. In einem einstweiligen Entscheid forderte das Gericht Israel auf, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um einen Völkermord zu verhindern. Israel hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen. Das Land beruft sich nach den Massakern der Terrororganisation Hamas in Israel am 7. Oktober auf sein Selbstverteidigungsrecht. 

    Neue Angriffe der israelischen Armee auf Rafah

    Trotz internationaler Kritik hält die israelische Regierung weiterhin an ihrem Plan für eine Bodenoffensive in Rafah fest. Die Stadt gilt als letzter Rückzugsort der Hamas. Dort haben auch rund 1,4 Millionen Palästinenser Zuflucht vor den Kampfhandlungen in anderen Gebieten des Gazastreifens gesucht. In Rafah gab es heute erneut Angriffe der israelischen Armee, wie mehrere Nachrichtenagenturen melden. Panzergranaten seien in der Stadt eingeschlagen. Tausende Menschen seien abermals auf der Flucht, hieß es.
    Diese Nachricht wurde am 12.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.