Haiti
"Ärzte ohne Grenzen" stellt Arbeit in Port-auch-Prince wegen eskalierender Bandenkriminalität ein

Wegen der Eskalation der Gewalt in Haiti setzt die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" ihre Arbeit in der Hauptstadt Port-au-Prince aus.

    Port-au-Prince: Polizeibeamte kontrollieren in Petion-Ville nach Waffen.
    Schwer bewaffnete Banden versuchen seit Tagen, mehr Stadtteile in Port-au-Prince unter ihre Kontrolle zu bringen. Polizisten und Bewohner leisten Widerstand. (Odelyn Joseph / AP / dpa / Odelyn Joseph)
    Wie ein Sprecher erklärte, wurde ein Krankenwagen der Organisation gestoppt und mindestens zwei Patienten erschossen. Zudem würden die Mitarbeiter massiv bedroht, auch von der Polizei. "Ärzte ohne Grenzen" sei zwar bereit, unter unsicheren Bedingungen zu arbeiten. Aber wenn selbst die Strafverfolgungsbehörden zu einer direkten Bedrohung würden, habe man keine andere Wahl, betonte der Sprecher.
    Port-au-Prince wird seit Monaten von zunehmender Bandenkriminalität erschüttert. Alleinam Dienstagwurden nach Behördenangaben 28 Menschen getötet. Polizisten hätten Fahrzeuge angehalten und zehn Personen erschossen, hieß es. Andere seien auf der Flucht von Bürgerwehrgruppen getötet worden.
    Diese Nachricht wurde am 20.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.