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"Interview der Woche"
AfD-Chef Chrupalla fordert deutsche Zurückhaltung im Taiwan-Konflikt

Der AfD-Co-Vorsitzende Chrupalla hat gefordert, dass Deutschland sich im Taiwan-Konflikt zurückhält. Er sagte im Interview der Woche des Deutschlandfunks, die Bundesrepublik und die EU müssten sich in diesem Streit um Neutralität bemühen. Schließlich sei China Handelspartner und Rohstofflieferant.

    Chrupalla spricht an einem Rednerpukt in ein Mikrofon und gestikuliert mit beiden Armen
    Tino Chrupalla, AfD-Bundesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der AfD. (picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert)
    Chrupalla warf Bundesaußenministerin Baerbock vor, auf eine Eskalation hinzuarbeiten. Der AfD-Chef lobte die jüngste Forderung des französischen Präsidenten Macron nach einer eigenständigen europäischen Taiwan-Politik. Auch Deutschland müsse hier seine nationalen Interessen klar definieren, und das sei im Verbund mit einer starken EU möglich. Er äußerte zudem grundsätzlich Verständnis für die Position Pekings. Man stehe zur Ein-China-Politik, wonach das Land auch Taiwan umfasse.

    Forderung nach Unterstützung für chinesischen Ukraine-Friedensplan

    Chrupalla forderte zudem internationale Unterstützung für den chinesischen Friedensplan zum Ukraine-Krieg. Dieser habe größte Aussichten auf eine Verwirklichung. Deshalb müsse es rasche Verhandlungen geben, an denen auch der russische Präsident Putin teilnehmen sollte - auch er müsse sich bewegen. Weder Moskau noch Kiew könnten sich weiteres Blutvergießen leisten, meinte Chrupalla, der auch Co-Vorsitzender der AfD-Fraktion im Bundestag ist. An den Verhandlungen sollten sich zudem die USA beteiligen, die inzwischen Kriegspartei geworden seien.

    Ukraine lehnt Chinas Plan ab

    Der von China vorgelegte Zwölf-Punkte-Plan wird von NATO, EU und Bundesregierung kritisch gesehen. Die Ukraine lehnt ihn ab und verweist darauf, dass darin kein Abzug der russischen Truppen gefordert werde.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 15.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.