Mannheim
AfD demonstriert gegen Islamismus - Tausende bei Gegenveranstaltung

In Mannheim haben nach Polizeiangaben etwa 700 Menschen bei einer Kundgebung der AfD gegen Islamismus demonstriert. Die Veranstalter hatten den Versammlungsort kurzfristig verlegt, weil eine Kundgebung auf dem Mannheimer Marktplatz gerichtlich untersagt worden war. Dort hatte es vor einer Woche eine tödliche Messerattacke gegeben.

12.07.2024
    Teilnehmer einer Demonstration stehen auf einem öffentlichen Platz. Manche schwenken Deutschland-Flaggen.
    AfD-Demonstration nach der Messerattacke in Mannheim. (- / dpa / -)
    Redner forderten, Messergewalt dürfe in Deutschland nicht zur Normalität werden. Der politische Islam sei "die größte Gefahr für unsere Sicherheit", hieß es. Bei der Kundgebung waren neben Deutschland-Fahnen auch Banner mit Aufschriften wie "Remigration jetzt" und "Macht die Grenzen dicht" zu sehen.
    Der AfD-Kundgebung stellten sich nach Polizeiangaben mehr als 3.000 Gegendemonstranten entgegen. Sie waren zum Teil von einer Kundgebung auf dem Alten Messplatz zum Paradeplatz gekommen. Ein großes Polizeiaufgebot trennte die Demonstranten.

    Gericht verbot Kundgebung auf Marktplatz

    Die AfD wollte ursprünglich auf dem Marktplatz demonstrieren. Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg gab aber einer Beschwerde Mannheims gegen eine Entscheidung der Vorinstanz statt, die zuvor eine AfD-Kundgebung am Tatort erlaubt hatte. Die Partei musste deshalb auf einen anderen Platz ausweichen.
    Am Freitag vergangener Woche hatte ein 25-jähriger Mann aus Afghanistan Mitglieder einer islamkritischen Veranstaltung mit einem Messer angegriffen. Ein 29-jähriger Polizist, der den Attentäter stoppen wollte, wurde so schwer verletzt, dass er kurze Zeit später starb.

    Bundespräsident verurteilt "grausamen Terrorakt von Mannheim"

    Bei einer Gedenkveranstaltung gestern Vormittag hatte Bundespräsident Steinmeier das Attentat als "grausamen Terrorakt" bezeichnet. Bei einem Besuch im Polizeipräsidium sagte Steinmeier anschließend, der Terrorakt habe "vermutlich einen islamistischen Hintergrund". Man müsse jetzt zusammenstehen und gemeinsam Gewalt, Menschenfeindlichkeit und Extremismus entgegentreten.
    Diese Nachricht wurde am 08.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.