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AfD
Lucke dementiert Abspaltungspläne

Keine Neugründung, keine Initiative zum Massenaustritt - AfD-Chef Bernd Lucke hat Pläne zur Spaltung seiner Partei bestritten. Er wolle vielmehr die Partei retten - indem er seine Anhänger in einem neu gegründeten Verein sammelt. Damit wolle er verhindern, dass die Partei weiter nach rechts abdrifte.

    Politischer Aschermittwoch der Parteien - AfD - Parteigründer Bernd Lucke hält am 18.02.2015 beim Politischen Aschermittwoch in Osterhofen (Bayern) seine Rede.
    Liegt im Clinch mit dem konservativen Flügel: AfD-Chef Bernd Lucke. (picture alliance / dpa / David Ebener)
    Die AfD sei "gefährdet durch Ausfransung an den Rändern", sie dürfe nicht weiter nach rechts abdriften, sagte Lucke in Straßburg. Dies zu verhindern sei das Ziel des Verein "Weckruf 2015", den Lucke vor einigen Tagen gründet hatte.Parteikreisen zufolge sind binnen zwölf Stunden mehr als tausend AfD-Mitglieder beigetreten.
    Die parteiinternen Gegner des AfD-Mitgründers unterstellen ihm, den Verein als Druckmittel einzusetzen: Sie befürchten, er könne sich mit den Vereinsmitgliedern abspalten, sollte er auf dem Parteitag im Juni nicht zum alleinigen Vorsitzenden gewählt werden. Lucke bestritt dies: Er wolle in der AfD lediglich eine "vernunftorientierte Politik" durchsetzen.
    AfD-Flügelkampf eskaliert
    In den vergangenen Wochen war der Kampf zwischen dem wirtschaftsliberalen Flügel um Lucke und dem konservativen Flügel mit Frauke Petry und Alexander Gauland immer weiter eskaliert. Auf Luckes Vereinsgründung hatte etwa der Co-Vorsitzende Konrad Adam mit beißendem Spott reagiert. "Der Name 'Weckruf 2015' ist wirklich kurios", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Er erinnert an die Zeugen Jehovas oder an die Heilsarmee." Andere Lucke-Kritiker gründeten eine satirische Facebook-Gruppe mit dem Titel "Rückruf 2015".
    Außerdem ließen die Co-Vorsitzenden Frauke Petry und Konrad Adam Luckes Zugang zum Mail-Verteiler der Partei sperren. Dieser beschwerte sich daraufhin beim Administrator der AfD - und der blockierte nach Angaben von Parteisprecher Christian Lüth bis auf weiteres für alle den Zugriff auf die Mitglieder-Datenbank.
    (swe/dk)