In einer E-Mail an die Mitglieder schreiben die Bundesvorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen, Höcke sei nicht legitimiert, für die Bundespartei zu sprechen. Sie fühlten sich "ebenso wie die große Mehrheit der AfD-Mitglieder vom derzeitigen Stil des Auftretens des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höckes nicht vertreten".
Höcke war in der ARD-Talkshow "Günther Jauch" mit einer deutschen Nationalflagge aufgetreten. Seit Wochen spricht er auf den AfD-Kundgebungen in Erfurt. Am Mittwoch nahmen daran 4.000 Menschen teil - vor zwei Wochen waren es noch 8.000. Petry und Meuthen wenden sich in ihrer E-Mail gegen die "Bedienung von billigen Reflexen". Die AfD wolle eine breite Verankerung in der Gesellschaft. "Wir möchten uns nicht nur inhaltlich, sondern auch deutlich von denjenigen unterscheiden, die zu Recht im politischen Diskurs Deutschlands als Extremisten gebrandmarkt und damit ausgeschlossen sind."
Zweiter Führungsstreit in der AfD
Der thüringische Migrationsminister Dieter Lauinger (Grüne) betonte dagegen, die AfD in Thüringen sei "nicht weniger aggressiv geworden". Oft sei fraglich, ob die Äußerungen noch freie Meinungsäußerungen seien oder die Grenze zur Volksverhetzung überschritten wurde, sagte er im Deutschlandfunk.
Erst vor drei Monaten hatte es in der AfD einen erbitterten Führungsstreit zwischen Petry und Parteigründer Bernd Lucke gegeben. Am Ende wurde Petry zur Ersten Vorsitzenden der Partei gewählt, Lucke trat aus der AfD aus.
(hba/stfr)