Zwei Wochen vor ihrem Bundesparteitag hat die Alternative für Deutschland (AfD) den Streit um ihre Führungsstruktur beigelegt. Der Bundesvorstand einigte sich am Freitag in Berlin auf einen neuen Satzungsentwurf, der Bernd Lucke den Weg zum alleinigen Parteivorsitz ebnet. Der Entwurf, über den der Bundesparteitag Ende Januar in Bremen entscheiden soll, sieht vor, dass im kommenden April nur noch zwei statt bisher drei Vorsitzende gewählt werden sollen - und zwar hintereinander in zwei Wahlgängen, wobei Lucke dem Vernehmen nach im ersten Wahlgang antreten wird. Am 1. Dezember 2015 soll dann nur noch der zuerst gewählte Vorsitzende übrig bleiben. Sein Co-Vorsitzender tritt dann in die zweite Reihe zurück und wird einer von vier stellvertretenden Vorsitzenden.
Lucke ist prominentester AfD-Vertreter
Bernd Lucke ist der prominenteste Vertreter der AfD. Er hatte vorgeschlagen, die Mitglieder sollten bei ihrem Parteitag Ende Januar in Bremen beschließen, dass die Partei künftig nur noch einen Bundesvorsitzenden wählt. Andernfalls, so hatte Lucke gedroht, werde er womöglich nicht mehr für den Vorsitz kandidieren.
Die Co-Vorsitzenden Frauke Petry und Konrad Adam sowie weitere führende Mitglieder hatten sein Verhalten scharf kritisiert. Als bekannt wurde, dass Lucke für diesen Sonntag alle Kreis-, Bezirks- und Landesvorsitzenden zu einem Gespräch über die Satzung nach Frankfurt am Main eingeladen hatte, warfen sie ihm einen Führungsstil "nach Gutsherrenart" vor. Laut Vorstandsbeschluss soll sich der bevorstehende Parteitag in Bremen hauptsächlich mit der Satzung befassen. Bei einem weiteren Bundesparteitag im kommenden November soll dann das Parteiprogramm der AfD festgelegt werden.
(tzi/ach)