Wenn Mike Tomasello und sein Team vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie an ihren Arbeitsplatz gehen, führt sie ihr Weg vorbei an Strohhütten und Spuren von Schlangen und anderem Getier zeichnen die verschlungenen Dschungelpfade, denen die Forscher folgen. Am Ziel des Marsches, ,jenseits eines dampfenden Urwaldsumpfes, leben Schimpansen und Gorillas. Allerdings finden die Studien nicht in freier Wildbahn statt, sondern vielmehr im Wolfgang-Köhler-Zentrum für Primatenforschung des Leipziger Zoos, das heute eröffnet wurde. "Wir untersuchen dabei vor allem, welche entwicklungspsychologischen Merkmale, Eigenschaften und Kenntnisse im Laufe der Evolution der Primaten entstanden oder möglicherweise auch verloren gingen", berichtet Jörg Noack, Forschungskoordinator des Max-Planck-Instituts in Leipzig.
Gleich vier verschiedene Primatenarten können die Forscher dabei gleichzeitig beobachten: Neben Schimpansen und Gorillas fanden auch Bonobos und Orang-Utans in dem weitläufigen Gehege eine neue Heimat. Derzeit leben 31 Menschenaffen in dem künstlichen Lebensraum, durch Zucht soll der Bestand auf rund 60 Tiere anwachsen. Die Bedingungen in der mit 30.000 Quadratmetern weltweit größten Anlage ihrer Art sind weitestgehend natürlich: Statt kalter Fliesen findet sich üppiges Grün, viele Höhlen und Kletterbäume und jede Menge Platz. Eine Nebelmaschine sorgt überdies für ein dunstiges Dschungel-Ambiente. Rund 30 Millionen Mark ließen sich die Wissenschaftler das Experiment kosten, in dem sie unter artgerechter Haltung das natürliche Verhalten der Primaten erforschen wollen.
Damit kein Eingriff die Beobachtungen verfälscht, sehen die Biologen ihren Probanden mit elektronikgespickten Beobachtungstürmen bei ihrem alltäglichen Treiben zu. Auch Zoobesucher können aus der Ferne teilhaben, wenn unsere nahen Verwandten Werkzeuge erforschen oder neue Taktiken entwickeln, um etwa eine Nuss zu knacken. Jörg Noack kann sich sogar vorstellen, Kinder und Affen zum gemeinsamen Wettstreit an Gameboy oder Hütchenspiel antreten zu lassen - wenn auch in getrennten Räumen.
[Quelle: Astrid Pietrus]
Gleich vier verschiedene Primatenarten können die Forscher dabei gleichzeitig beobachten: Neben Schimpansen und Gorillas fanden auch Bonobos und Orang-Utans in dem weitläufigen Gehege eine neue Heimat. Derzeit leben 31 Menschenaffen in dem künstlichen Lebensraum, durch Zucht soll der Bestand auf rund 60 Tiere anwachsen. Die Bedingungen in der mit 30.000 Quadratmetern weltweit größten Anlage ihrer Art sind weitestgehend natürlich: Statt kalter Fliesen findet sich üppiges Grün, viele Höhlen und Kletterbäume und jede Menge Platz. Eine Nebelmaschine sorgt überdies für ein dunstiges Dschungel-Ambiente. Rund 30 Millionen Mark ließen sich die Wissenschaftler das Experiment kosten, in dem sie unter artgerechter Haltung das natürliche Verhalten der Primaten erforschen wollen.
Damit kein Eingriff die Beobachtungen verfälscht, sehen die Biologen ihren Probanden mit elektronikgespickten Beobachtungstürmen bei ihrem alltäglichen Treiben zu. Auch Zoobesucher können aus der Ferne teilhaben, wenn unsere nahen Verwandten Werkzeuge erforschen oder neue Taktiken entwickeln, um etwa eine Nuss zu knacken. Jörg Noack kann sich sogar vorstellen, Kinder und Affen zum gemeinsamen Wettstreit an Gameboy oder Hütchenspiel antreten zu lassen - wenn auch in getrennten Räumen.
[Quelle: Astrid Pietrus]