Archiv

Afghanistan
Taliban-Chef Mullah Omar tot

Taliban-Chef Mullah Omar ist nach Angaben des afghanischen Geheimdienstes tot. In Kabul hieß es, er sei bereits im April 2013 in einem Krankenhaus der pakistanischen Stadt Karachi gestorben. Das Weiße Haus nannte die Angaben glaubwürdig.

    In der afghanischen Hauptstadt Kabul erklärten Regierungsvertreter, Pakistan habe ihnen die Information über den Tod des radikal-islamischen Rebellenführers bereits zukommen lassen. Inoffiziell hatte unter anderem die BBC unter Berufung auf hochrangige, aber anonyme Quellen in der afghanischen Regierung gemeldet, Mullah Omar sei bereits vor zwei Jahren gestorben. Auch der afghanische Geheimdienst hat das bestätigt. Mullah Omar sei im April 2013 in einem Krankenhaus in Karachi gestorben, sagte der Sprecher des afghanischen Nationalen Direktorats für Sicherheit, Abdul Hassib Seddik, in Kabul. Mullah Omars Tod ist schon häufiger verkündet und später dementiert worden. Die Taliban äußerten sich noch nicht.
    Mullah Omar war seit Ende 2001 untergetaucht und wurde in Pakistan vermutet. Die USA setzten damals ein Kopfgeld in Höhe von zehn Millionen Dollar auf ihn aus. Omar ist der langjährige Anführer der radikalislamischen Gruppierung, die Afghanistan bis zur US-Invasion 2001 beherrschte und Al-Kaida-Extremisten Zuflucht gewährte.
    Omar wurde in Koranschulen erzogen und brach nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Afghanistan 1979 seine Studien ab, um sich dem bewaffneten Kampf gegen die Invasoren anzuschließen. Er wurde Kommandeur einer Mudschahedin-Truppe und verlor im Kampf ein Auge. Nach dem Abzug der Sowjets zehn Jahre später begann er, die radikalislamische Bewegung der Taliban aufzubauen. Omar war ein enger Vertrauter des von den USA getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden.
    (vic/stfr)