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Afghanistan
Taliban greifen Flughafen in Kabul an

Mit Panzerfäusten haben Talibankämpfer am Morgen den internationalen Flughafen in Kabul beschossen. Anschließend lieferten sie sich stundenlange Kämpfe mit den afghanischen Sicherheitskräften. Einer der Angreifer sprengte sich selbst in die Luft.

    Afghanen jubeln nach den Kämpfen am Flughafen den Sicherheitskräften zu
    Afghanen jubeln nach den Kämpfen am Flughafen den Sicherheitskräften zu (dpa/picture-alliance/epa/Jawad Jalali)
    Talibankämpfer haben den internationalen Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul angegriffen. Sie nahmen das Gelände am Donnerstagmorgen mit Raketen unter Beschuss, verschanzten sich in zwei nahe gelegenen Gebäuden und lieferten sich ein mehrstündiges Gefecht mit den Sicherheitskräften, wie aus Militärkreisen verlautete.
    Fünf der Kämpfer seien am Morgen bei den stundenlangen Gefechten mit afghanischen Sicherheitskräften getötet worden, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki. Der sechste Angreifer habe sich in die Luft gesprengt. Ein Polizist sei bei den Kämpfen verwundet worden. Zivilisten seien nicht zu Schaden gekommen. Alle Flüge wurden am Morgen vorübergehend ausgesetzt, so die Information des Flughafens.
    Angriff mit Panzerfäusten
    Die Taliban teilten mit, Ziel ihres Angriffs sei das afghanische Militär am Flughafen gewesen. Noch vor Sonnenaufgang hätten die Taliban unter anderem mit Panzerfäusten das Feuer eröffnet, sagte Vize-Innenminister Mohammad Ajub Salangi. Neben dem zivilen Personenverkehr wird der Flughafen von Kabul auch als Basis der Nato-Truppen genutzt, die seit mehr als zehn Jahren gegen die Taliban und andere Aufständische kämpfen.
    Gewalt in Afghanistan nimmt zu
    Es war der vierte Angriff in vier Tagen in Kabul. Erst am Mittwoch hatten die Taliban den Flughafen mit Raketen beschossen. Vor zwei Wochen waren bei einem Raketenangriff auf den militärischen Teil ein Hubschrauber beschädigt und zwei Lagerhallen in Brand gesetzt worden. Vor dem Auslaufen des Nato-Kampfeinsatzes Ende des Jahres hat die Gewalt in Afghanistan wieder deutlich zugenommen. Zugleich sorgt für Unsicherheit im Land, dass immer noch kein Sieger der Präsidentenwahl feststeht, deren erste Runde vor mehr als drei Monaten stattfand.
    (cc/bor)