Mehr als 2.500 Kandidaten wollen ins Parlament. 250 von ihnen könnten dann bald darin einziehen. Auf dem Papier haben die Parlamentarier eine große Macht: Sie können Minister bestätigen, über Gesetze abstimmen und darüber, wie und wo das Geld im Land ausgegeben werden soll. Aber in der Realität schert sich der afghanische Präsident nicht allzu viel um das Parlament, die Minister erkaufen sich die Stimmen der Abgeordneten mit Dollarscheinen. Die Parlamentarier sind in den letzten sieben Jahren oft gar nicht zu Abstimmungen erschienen und haben keinerlei politische Erfahrung. Einige sind Kriegsfürsten, andere Geschäftsleute.
Hoffnung auf einen Neuanfang
Viele Afghanen hoffen, dass sich das mit den jetzigen Wahlen ändern wird. Das wird vor allem auch davon abhängen, wie viele Afghanen sich zur Wahl trauen. Einige werden gar nicht die Chance haben zu wählen, weil sie von den Taliban regiert werden. Die halten nichts von Demokratie und wollen die Wahlen mit Anschlägen verhindern. Die jetzige Wahl gilt auch als Testlauf, denn im nächsten Jahr sollen die Afghanen einen neuen Präsidenten wählen.