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Afghanistan
US-Militär bestätigt Tod von Zivilisten im November

Die US-Streitkräfte haben den Tod von 33 Zivilisten während eines US-Luftangriffs in der nordafghanischen Provinz Kundus Anfang November bestätigt. In dem Ermittlungsbericht heißt es, es habe sich um Selbstverteidigung gehandelt. Der Angriff sei gegen Taliban gerichtet gewesen, die sich in Häusern der Zivilbevölkerung verschanzt hätten.

    US-Truppen in der afghanischen Stadt Nawabad in der Provinz Kundus
    US-Truppen in der afghanischen Stadt Nawabad in der Provinz Kundus (Imago)
    Während dieses gemeinsamen Einsatzes mit afghanischen Streitkräften wurden demnach 27 weitere Menschen verletzt. In dem Bericht wird ausgeführt, afghanische Soldaten, unterstützt von einem "kleineren US-Beraterteam", waren in der Nacht auf den 3. November im Dorf Bos unterwegs, um Talibankämpfer zu finden, die am Sturm auf die Provinzhauptstadt Kundus im Oktober beteiligt gewesen waren. Im Dorf seien die Soldaten aus mehreren Häusern beschossen worden. Daher habe das Team Luftunterstützung angefordert. Die Ermittler seien aber zu dem Schluss gekommen, dass ein "Minimum an Feuerkraft" eingesetzt worden sei, um die Bedrohung zu eliminieren.
    Ausweitung der Luftangriffe im vergangenen Jahr
    "Ich bedauere zutiefst den Verlust unschuldiger Leben", sagte der Oberbefehlshaber der Nato- und US-Streitkräfte, General John Nicholson. "Ich versichere Präsident Ghani und dem afghanischen Volk, dass wir alle Maßnahmen treffen, um Zivilisten zu schützen."
    Die USA hatten 2016 ihre Luftangriffe auf Taliban stark ausgeweitet. Jüngst veröffentlichte Daten der US-Luftwaffe zeigen, dass die Zahl der abgefeuerten Geschosse gegenüber 2015 um 40 Prozent angestiegen war. Es gibt zunehmend Berichte über zivile Opfer.
    (tgs/cvo)