Pressefreiheit ist in Äquatorial-Guinea nicht gegeben, es gibt keine Zeitungen und nur einen vom Diktator Teodoro Obiang gesteuerten Fernsehsender. Daher hätten die Reporter gar nicht gewusst, was sie faktisch drehen dürfen.
Im wegen seiner Ölvorkommen de facto reichsten afrikanischen Land herrscht große Armut innerhalb der Bevölkerung. Der Afrika-Cup, so Florian Bauer, wurde daher als Beruhigung der nationalen Seele betrachtet. In ganz Afrika sei Äquatorial-Guinea dafür gehuldigt worden, den Cup übernommen zu haben.
Korruption und Ignoranz
Trotzdem gab es organisatorische und auch politische Missstände. Zahlreiche Menschen wollten Tickets, haben aber keine bekommen, weil die in Paketen rausgegeben wurden, die anschließend in dicken Autos verschwunden seien. Drei Personen, die sich gegen den Cup ausgesprochen haben, sind festgenommen worden und bis heute in Haft. Der afrikanische Verband nahm dazu nur insofern Stellung, als er mitteilte, die Spiele seien von Politik zu trennen.
Sportlich sei das Turnier ausgeglichen gewesen, so Bauer. Man wisse vorher nie, wer solche Turniere gewinnen könne. Interessant sei jedoch, dass die Elfenbeinküste, die im Finale gegen Ghana antritt, auf die Defensive gesetzt habe. Das sei untypisch für eine afrikanische Mannschaft.