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Afrika-Cup
"Tickets wurden in Paketen herausgegeben"

Äquatorial-Guinea war acht Wochen vor Beginn des Afrika-Cups als Gastgeber eingesprungen, nachdem Marokko wegen der Gefahr durch das Ebola-Virus zurückgezogen hatte. Der ARD-Reporter Florian Bauer war während des Turniers vor Ort und berichtet im DLF über die Gefahr für Journalisten und Oppositionelle sowie die organisatorischen und politischen Missstände während des Turniers.

Florian Bauer im Gespräch mit Marina Schweizer |
    Eine Trainingssession der ghanaischen Mannschaft am Tag vor dem Finale des Afrika-Cups.
    Eine Trainingssession der ghanaischen Mannschaft am Tag vor dem Finale des Afrika-Cups. (AFP - Khaled Desouki)
    Pressefreiheit ist in Äquatorial-Guinea nicht gegeben, es gibt keine Zeitungen und nur einen vom Diktator Teodoro Obiang gesteuerten Fernsehsender. Daher hätten die Reporter gar nicht gewusst, was sie faktisch drehen dürfen.
    Im wegen seiner Ölvorkommen de facto reichsten afrikanischen Land herrscht große Armut innerhalb der Bevölkerung. Der Afrika-Cup, so Florian Bauer, wurde daher als Beruhigung der nationalen Seele betrachtet. In ganz Afrika sei Äquatorial-Guinea dafür gehuldigt worden, den Cup übernommen zu haben.
    Korruption und Ignoranz
    Trotzdem gab es organisatorische und auch politische Missstände. Zahlreiche Menschen wollten Tickets, haben aber keine bekommen, weil die in Paketen rausgegeben wurden, die anschließend in dicken Autos verschwunden seien. Drei Personen, die sich gegen den Cup ausgesprochen haben, sind festgenommen worden und bis heute in Haft. Der afrikanische Verband nahm dazu nur insofern Stellung, als er mitteilte, die Spiele seien von Politik zu trennen.
    Sportlich sei das Turnier ausgeglichen gewesen, so Bauer. Man wisse vorher nie, wer solche Turniere gewinnen könne. Interessant sei jedoch, dass die Elfenbeinküste, die im Finale gegen Ghana antritt, auf die Defensive gesetzt habe. Das sei untypisch für eine afrikanische Mannschaft.